Dramatischer Anstieg von Demenzfällen in Deutschland – eine Herausforderung für den Pflegebereich

In der Bundesrepublik Deutschland leiden zurzeit ca. 1,5 Mio. Menschen an Demenz – zwei Drittel davon zusätzlich noch an Alzheimer. Diese Zahl wird in den kommenden drei Jahrzehnten kontinuierlich steigen, prognostiziert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Eine Herausforderung, der sich die Pflegebetreuung stellen muss.

Der demografische Wandel und seine Folgen für Demenz-Kranke

Weltweit leiden 45 Mio. Menschen an Demenz. Die meisten davon leben in hochentwickelten Industrie – oder Schwellenländern. Deutschland befindet sich in der globalen Rangliste der höchsten Anzahl Demenz-Kranker an fünfter Stelle – nur China, die USA, Indien und Japan trifft es noch heftiger. Der demografische Wandel hat zur Folge, dass die Zahl pflegebedürftiger Demenz-Kranker in den nächsten Jahren unweigerlich weiter ansteigen wird. Verbesserte Lebensbedingungen, eine gesündere Ernährungsweise und ein gigantischer Fortschritt in der Medizintechnologie bewirken eine deutlich erhöhte und weiter steigende Lebenserwartung. Dies betrifft auch Demenz-Kranke. Die Sterberate bleibt jedoch konstant. Bei gleichzeitiger Zunahme der Altenbevölkerung bedeutet dies im Folgeschluss, dass die deutsche Bevölkerung in den nächsten Jahren älter wird. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird dementsprechend auch die Zahl Demenzkranker deutlich steigen. Nach einem Bericht der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wird sich die Anzahl pflegebedürftiger Demenz-Kranker von 1,5 Mio. (Stand: 2013) auf 3 Mio. im Jahr 2050 verdoppelt haben.

Diagnose: Demenz – der Verlust geistiger Fähigkeiten

„Demenz“ – das kommt vom lateinischen „de-mentis“, übersetzt so viel wie „weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Nach Definition des Bundesgesundheitsministeriums handelt es sich bei der Demenz um den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit . Zunächst beeinträchtigt sie das Kurzzeit - , anschließend auch das Langzeitgedächtnis. Sie ist eine Krankheit, die kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten stark beeinflusst. Im weiteren Verlauf greift sie das Denkvermögen, die Sprache und in schweren Fällen auch die Motorik an. Die einfachsten Tätigkeiten im Alltag sind für den Erkrankten – ohne Hilfe - nur schwer oder gar nicht zu meistern. Die Folge: eine selbstständige, normale Lebensführung im Alter wird unmöglich.
Die häufigste Demenzform ist die Alzheimer-Krankheit (ca.65%); weitaus seltener ist eine gefäßbedingte, degenerative Demenzform, die sogenannte „vaskuläre Demenz“ (ca. 20%) . Bei den restlichen 15% der Patientinnen und Patienten tritt eine Kombination beider Demenzformen auf.
Alle Demenzformen sind fortschreitend und irreversibel. Je später der Krankheitseintritt, desto schwerer die körperlichen Begleiterscheinungen. Eine Demenz-Erkrankung verkürzt die natürliche Lebenserwartung deutlich. Für Betroffene und Angehörige ist sie eine schwere Bürde. Für den Pflegebereich stellt sie eine enorme Herausforderung dar.

Prävalenz und Inzidenz – die Demenz in Zahlen und Fakten

Die Prävalenz der Demenz-Kranken weltweit betrug im Jahr 2013 45 Mio. Menschen; davon allein schon 1,5 Mio. in Deutschland. „Prävalenz“ ist ein Begriff aus dem Bereich der Epidemiologie und bezeichnet den Anteil einer Bevölkerung oder eine Bevölkerungsgruppe, der zu einem konkreten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit leidet. In Bezug auf die 1,5 Mio. Demenz-Kranken in Deutschland ist festzuhalten, dass die Prävalenz mit fortschreitendem Alter steigt, signifikant jedoch erst ab dem 65. Lebensjahr. Eine sogenannte „frühe Demenz“ (Menschen unter 65) hingegen ist eher selten (2%). In der Altersgruppe 65+ sind es die 80 bis 84-Jährigen, die die höchste Prävalenz vorweisen. Von den 1,5 Mio. im Jahr 2013 stellen sie mit knapp 400.000 Demenz-Fällen die größte Altersgruppe unter den pflegebedürftigen Demenz-Kranken dar.
Die Inzidenz hingegen bezeichnet die Neuerkrankungswahrscheinlichkeit. In Bezug auf Demenz-Kranke in Deutschland weisen vor allem Menschen jenseits des 90. Lebensjahres die höchste Anzahl an Neuerkrankungen auf (10%). Anders gesagt: das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt mit fortschreitendem Alter.
Jährlich gibt es in Deutschland im Schnitt 300.000 Demenz-Neuerkrankungen, das bedeutet 800 neue Demenz-Fälle pro Tag. Die meisten davon entfallen auf Nordrhein-Westfalen – das bevölkerungsreichste Bundesland. Die wenigsten hingegen entfallen auf das Saarland, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Pro Jahr sterben in Deutschland ca. 250.000 Demenz-Kranke. Dennoch gibt es weder in Deutschland, noch weltweit, signifikante, geografische oder regionale Unterschiede – von der Bevölkerungsgröße abgesehen. Einst galten vor allem hochentwickelte Industrieländer als sehr demenzanfällig. Heute jedoch wird diese Theorie angezweifelt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Fall von Demenzerkrankungen ist die immer weiter steigende Lebenserwartung. Studien dazu sind zwar noch sehr unsicher, es zeichnet sich jedoch ein Trend ab, der besagt, dass verbesserte Lebensbedingungen das Erkrankungsrisiko zumindest leicht abschwächen. Gesündere Ernährung, bessere Behandlungsmöglichkeiten und nicht zuletzt der mittlerweile gigantische Fortschritt in der Medizintechnologie ermöglichen heutzutage auch oder vor allem älteren Menschen eine deutlich höhere Lebenserwartung. Individuell bedeutet das für jeden Einzelnen ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken. Da eine höhere Lebenserwartung aber auch in der Konsequenz zu einer stetigen Zunahme der Altenbevölkerung führt, steigt unterm Strich auch die Gesamtzahl – die Prävalenz – von Demenz-Kranken.

Die Demenz – eine Chance für den Pflegebereich?

Die Pflege ist einer der Bereiche in der Medizin, die vom demografischen Wandel am stärksten betroffen sind. Die steigende Zunahme der Altenbevölkerung stellt den deutschen Pflegesektor vor eine gewaltige Herausforderung, denn Demenz-Kranke sind gleichzeitig auch immer Pflegebedürftige. Altenheime stoßen hier jedoch an ihre Grenzen. Schon heute sind sie überfüllt, es gibt lange Wartelisten für Bewerber und noch längere Bauschleifen für weitere Pflegeheime. Und dieser Trend wird sich noch dramatisch fortsetzen.
Besonders unter diesen Umständen ist es für die soziale Gesundheit der Bevölkerung wichtig, dass die überforderten Altenheime entlastet werden - beispielsweise in Gestalt von privaten, selbstständigen Pflegebetreuern. Diese werden von Pflegevermittlungen wie Nonstop Pflege nach individuellen Wünschen des Pflegebedürftigen ausgesucht und an diesen vermittelt. Es ist davon auszugehen, dass die jetzt schon hohe Nachfrage an jenen selbstständigen Pflegebetreuern in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen wird.
Die 24-Stunden-Betreuung der Nonstop Pflege bietet eine preiswerte Alternative zur stationären Altenpflege. Durch sie erfahren pflegebedürftige Demenz-Kranke menschliche Nähe, Geborgenheit und Vertrautheit – Faktoren, die für das emotionale und seelische Wohlergehen Schwerkranker von absoluter Wichtigkeit sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Betreuung individuell nach der Situation des Erkrankten richtet. Dies kann nur eine „Rund um die Uhr- Betreuung“ einer privaten, selbstständigen Pflegehilfe vollständig gewährleisten.
Die stationäre Altenpflege muss sich der Herausforderung des demografischen Wandels und der dramatischen Zunahme von Demenzfällen stellen. Meistern kann sie sie jedoch nur mit Hilfe der 24-Stunden-Pflege durch private und selbstständige Betreuer. An dieser Stelle erhält der noch junge Bereich der Pflegevermittlung die Chance, sich im Kampf mit den Folgen des demografischen Wandels zu beweisen und sich in der Gesellschaft zu etablieren.

Quellen:
https://www.deutsche-alzheimer.de/
http://www.bmg.bund.de/

Weitere Infos unter:
http://nonstoppflege.de/demenz/