Der Einbrecher muss draußen bleiben…

Türen und Fenster sollen sicher sein und auch professionellen Einbrechern die Ausübung ihres „Berufes“ unmöglich machen. Darüber hinaus sollen sie auch attraktiver Bestandteil der Architektur sein. Und als wäre diese Herausforderung für die Hersteller nicht schon groß genug, will der Hausbesitzer natürlich auch eine harmonische und attraktive Einbindung in die Fassade und die Innenräume sowie Schutz gegen Lärm und Wetter Isolierung gegen Schall und Witterung haben.
Helmut Schmitz, Fachverkäufer für Türen und Fenster beim „Kölner Bauzentrum Mobau Linden“, setzt am Fensterrahmen den Schraubenzieher an. Die Demonstration an dem Vorführstand ist beeindruckend. Oder besser gesagt: erschreckend. In wenigen Sekunden sind alle Sicherheitsvorkehrungen des Fensters überwunden; der Fensterflügel einfach aus dem Rahmen gehebelt. Einen Einbrecher würde jetzt wohl höchstens noch der heimische Wachhund aufhalten können. „Keine Sorge“, sagt Helmut Schmitz, „diese Fenster haben keine innenliegenden Bänder und die Verschlüsse sind nicht bandseitig verriegelnd hergestellt. Deshalb kann man den Hebel so leicht ansetzen und den Fensterflügel aufbrechen.“ Schnell wird klar, dass viele Konstruktionen darauf ausgelegt sind, nur den ersten Versuchen eines Gelegenheits-Einbrechers zu widerstehen. Um einen „Profi“ aufzuhalten, braucht es bessere Argumente. Deshalb rät die Kriminalpolizei zur Verwendung von Türen und Fenstern der WK 2 (WK = Widerstandsklasse). Doch Vorsicht: professionelle Beratung ist wichtig. Denn alle technischen Mechanismen wie Zargen, Schlösser, Flügel etc. werden einzeln geprüft. Bei Herstellern sehr hochwertiger Türen und Fenster wird darauf geachtet, dass das gesamte System WK 2 entspricht, also alle Komponenten WK 2-geprüft sind. Die Firma Bayerwald, eine der führenden auf dem Markt, die bei der Entwicklung eng mit der Kriminalpolizei zusammenarbeitet, bietet neben der Verwendung optimierter Materialien verschiedene Systeme an, die der WK 2 entsprechen. Auf den ersten Blick fällt eine 17-fach-Verriegelung für Türen ins Auge, bei der sich wie bei einem Tresor Bolzen über die ganze Höhe der Tür in den Rahmen schieben. Eine weitere wichtige Sicherung besteht in der Anbringung der Scharniere. Diese sind im Rahmen integriert. Bei solch einer Sicherung, bei Bayerwald „Tresorband“ genannt, sind die Scharniere vollkommen verdeckt und bieten für mechanische Einwirkung keine Angriffsfläche mehr. Diese Sicherheit geht keinesfalls mehr zu Lasten der Optik. Die Hersteller bieten verschiedenste Materialien in allen erdenklichen Farben und Formen an, so dass Sicherheit und attraktive Architektur sich nicht ausschießen. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl von Türen und Fenstern stellen neben der Sicherheit der Wärmeschutz, der Lärm- bzw. Schall- und der Feuerschutz dar. Während der Feuerschutz vor allem bei Innentüren und Wohnungstüren relevant ist, ist der Wärme- und Schallschutz insbesondere bei Fenstern und Außentüren relevant. Auch hier sind Prüfkriterien erstellt und in Schallschutzklassen (SSK) aufgeteilt worden. Je nach Wohnlage ist der Schallschutz nicht mehr nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Gesundheit. Generell gilt, dass innerstädtisch größerer Schutzbedarf besteht als auf dem Land, es sei denn, Autobahnen, Bahngleise oder Fluglärm sorgen für besondere Lärm-Emissionen. Außerdem ist die Frage, wie störend der Lärm wahrgenommen wird, natürlich immer auch eine Frage der persönlichen Wahrnehmung. Wie groß der Schutz sein sollte und was dafür notwendig ist, sollte in jedem Fall Teil einer umfangreichen Kaufberatung sein. Um im Sommer die Hitze aus den Innenräumen fern zu halten, braucht es mehr als nur eine gute Isolierung. Hier bieten sich in die Fensterrahmen integrierte Rollos an. Ein wichtiger Leitspruch heißt: Die Hitze sollte komplett draußen bleiben. Gemeint ist, dass an der Innenseite der Fenster liegende Rollos zwar einen Licht- und auch einen gewissen Wärmeschutz bieten, sich aber im Freiraum zwischen Scheibe und Rollo die Luft extrem aufheizt und so nach und nach in die Räume weitergegeben wird. Abhilfe schaffen Fenster – hier besonders Dachflächenfenster – bei denen eine Jalousie hinter einer Blende außen in den Rahmen integriert ist. Weniger effektiv, aber preiswerter ist es, Rollos an der Innenseite mittels Schienen blickdicht verlaufen zu lassen und vor dem Fenster ein weiteres Rollo in Form eines Sonnensegels anzubringen. Bei zu viel Wind muss das Rollo dann aufgerollt werden, was bei Dachflächenfenstern für kleingewachsene Menschen eine anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Außerdem: viel Sonne bedeutet nicht immer auch wenig Wind. Wie auch immer die Anforderungen sind, größtmöglicher Schutz vor Einbruch, Schall, Sonne oder Feuer ist vor allem eine Frage dessen, was das dem Haus- oder Wohnungsbesitzer wert ist. Neben den unterschiedlichen Materialien wie Aluminium, Kunststoff oder Holz schlägt sich vor allem die Sicherheitstechnik im Preis nieder. Das Preisspektrum bei Türen bewegt sich zwischen 300 bis 4.000 €. Bei Fenstern kommt es neben dem Rahmen auf die Beschaffenheit des Glases an, in welche Preiskategorien sich der Käufer begibt. Wie die Demonstration beim „Kölner Bauzentrum“ zeigt, ist der Schutz, den ein geschlossenes Fenster oder eine abgeschlossene Tür bietet, oft nur scheinbar. Die Folgen von Einbrüchen sind nicht nur materiell, sondern auch psychisch sehr belastend. Das sind gute Argumente, sich bei Türen und Fenstern mit dem größtmöglichen Schutz zu umgeben. Dann heißt es für den Hausbesitzer, sich in den eigenen vier Wänden geborgen zu fühlen und für den Einbrecher „Draußen bleiben!“. Informationen über Widerstandsklassen (WK) und Einbruchschutz erhalten Sie auch unter:www.polizei.nrw.de