Gesellenprüfung im Handwerk: Mädchen erfolgreicher als Jungen

Oldenburg. Bei den 2 593 Gesellenprüfungen des vergangenen Jahres im
Bezirk der Handwerkskammer (HWK) Oldenburg haben die jungen Frauen besser abgeschnitten als die jungen Männer. Wie die HWK
mitteilt, schlossen 89,7 Prozent der 533 weiblichen Lehrlinge die
Berufsausbildung im Handwerk mit dem Gesellenbrief ab. Von den 2 060
männlichen Prüflingen schafften das 86,4 Prozent.

Das gute Abschneiden der Mädchen bei der Gesellenprüfung sollte nach
Auffassung der HWK Frauen, davon überzeugen, dass ihnen im Handwerk attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden. Handwerkliche Arbeit sei längst keine reine Männersache mehr. Der Anteil der Handwerkerinnen an der Gesamtzahl der neuen Gesellinnen und Gesellen lag 2008 mit 20,5 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres.

Von den insgesamt 478 neuen Gesellinnen beendeten 221 ihre Ausbildung als Fachverkäuferin im Bäcker-, Konditoren- und Fleischerhandwerk oder als Bürokauffrau. Außerdem wurden 116 Mädchen zu Friseurinnen ausgebildet.

In den traditionellen Männerberufen sind nach Angaben der HWK Frauen
nach wie unterrepräsentiert. So waren unter den 362 neuen Gesellen
im Bau- und Ausbaugewerbe 17 Mädchen, von denen 16 eine Karriere
als Maler und Lackiererin anstreben. Die meisten Gesellinnen in anderen gewerblich-technischen Handwerksberufen gab es bei den
Zahntechnikern (21), Augenoptikern (elf) sowie Raumausstattern und Bäckern (jeweils neun).

Von den 1 779 neuen männlichen Gesellen durchliefen 993 eine
Ausbildung im Elektro- und Metallgewerbe, 344 im Bauhandwerk.
Insgesamt stellten die Kraftfahrzeugmechatroniker mit 282 Absolventen die größte Berufsgruppe, gefolgt von den Elektronikern (156) sowie den Metallbauern, Tischlern und Anlagenmechanikern (jeweils 146).

Ein Beitrag für www.2sechs3acht4.de - die internette Zeitung


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