Zahl der Pilger auf dem Jakobsweg in Spanien erreicht im Jahr 2010 eine Rekordmarke

Der Jakobsweg erlebt im aktuellen heiligen Jahr 2010 einen regelrechten Boom. Die Zahlen der Jakobspilger haben bereits in der ersten Hälfte des Jahres die des Vorjahres erreicht. Das haben inoffizelle statistische Erhebungen der Pilgervereinigung ergeben. Die Pilgerherbergen sind im Juli und August entlang des spanischen Hauptweges, des Camino Francés, regelmäßig überfüllt gewesen. Die Gemeinden und Pfarreien haben Notunterkünfte bereit gestellt. Viele Pilger haben aber auch ihr eigenes Zelt mit sich geführt.
Ziel aller Jakobspilger ist Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens. In dieser Bischofsstadt soll der Apostel Jakobus in der Kathedrale beerdigt worden sein. Das weiß zumindest die Legende. Ob die Gebeine im Sarkophag, der in der beeindruckenden Kirche aufbewahrt wird, tatsächlich vom Heiligen Jakobus stammen, erscheint zumindest zweifelhaft.
Santiago de Compostela, was zu deutsch heiliger Jakob vom Sternenfeld bedeutet, ist zu der wohl populärsten Pilgerstadt Europas geworden, die sich mit Rom und Jerusalem messen kann. Zwar kommen mehr Menschen nach Rom oder ins Heilige Land, doch zu Fuß pilgern die Massen nach Santiago.
In Deutschland bekannt geworden ist der Jakobsweg vor allem durch das Buch des Künstlers Hape Kerkeling mit dem Titel: "Ich bin dann mal weg".
Genau genommen handelt es sich bei dem Jakobsweg nicht nur im einen Weg, sondern um ein Netz von Wegen durch ganz Europa. Denn aus allen Ländern sind die Menschen bereits seit dem Mittelalter nach Santiago gepilgert. Heute werden die Wege restauriert und neu markiert. Sie zählen zum Weltkulturerbe der Menschenheit und sind von der Unesco in die entsprechende Liste aufgenommen worden.
Wer den Jakobsweg gehen möchte, sollte sich die Etappen genau einteilen und sich vorab über die Wegabschnitte informieren. Zwar muss man heute nicht mehr mit Überfällen und Diebstählen wie im Mittelalter rechnen, wohl aber mit körperlicher Anstrengung und überfüllten Pilgerherbergen.
Hilfestellungen bieten die Pilgervereine und die Jakobusvereinigungen. Dort erhält man auch den notwendigen Pilgerpass, der zur Übernachtung in den Pilgerherbergen berechtigt.
Weitere Informationen unter: www.pilgerweg-jakobsweg.de