Anlagemünzen: Gewinnchancen und Sicherheit

Bei Anlagemünzen handelt es sich im Wesentlichen um Münzen großer Auflage mit einem hohen Gehalt eines Edelmetalls. Wegen der üblicherweise hohen Auflage eignen sich diese jedoch kaum als Sammelobjekt, dennoch werden von einigen dieser Münzen auch polierte Hochglanzvarianten gefertigt, die einen gewissen Sammlerwert erreichen können. Für die meisten Anleger dürfte allerdings der Edelmetallgehalt das Investitionsargument sein, was besonders für Silbermünzen gilt, da diese im Gegensatz zu Silberbarren nicht den vollen 19% Mehrwertsteuer unterliegen, sondern einem ermäßigten Satz von 7%. Hauptsächlich geprägt werden Anlagemünzen aus Gold, Silber, Platin und Palladium.

Bedeutende Vertreter sind bei Gold der Krügerrand, welcher als bekannteste Anlagemünze der Welt angesehen werden kann, sowie der American Eagle, das Maple Leaf und neuerdings auch der Wiener Philharmoniker. Das Maple Leaf ist auch in Silber, Platin und Palladium erhältlich.

Während die Preise für Silber und Gold maßgeblich von Investoren und der Schmuckbranche bestimmt werden, hängt der Preis von Platin und insbesondere der von Palladium primär von der Industrie ab. Anleger die auf einen starken Absatz von Automobilen setzten, konnten in der Erholungsphase nach der Wirtschaftskrise 2008 von einem stark steigenden Palladiumpreis profitieren. Wer einen baldigen Wirtschaftseinbruch oder eine Eskalation der Staatsschuldenkrise befürchtet, ist aus historischer Sicht gut beraten, ein Palladiuminvestment zu unterlassen.

Gold und in begrenztem Maße Silber gelten in Krisenzeiten als Inflationsschutz. Das häufig dafür angeführte Argument, Edelmetall könne nicht einfach gedruckt werden wie Banknoten, ist schwer zu entkräften und tatsächlich ließ sich in den vergangenen Jahren ein gewisser Inflationsschutz durch ein Investment in Gold und Silber erreichen. Mehr als nur das, es wurden Gewinne erzielt, welche die Inflation in der Eurozone überkompensierten. Anleger die mit einer weiterhin sehr lockeren Geldpolitik rechnen, können eine Erhöhung des Anteils von Edelmetallen im Portfolio in Betracht ziehen.

Für Anlagemünzen spricht dabei auch die leichte Erkennbarkeit: Die Münzen sind schlichtweg schwieriger zu fälschen als Barren und oft zu vergleichbaren Preisen pro Gramm des enthaltenen Edelmetalls erhältlich. Eine Besonderheit stellen Goldanlagemünzen dar, da diese ohne Mehrwertsteuer verkauft werden können und mit Wertsteigerungen erzielte Umsätze in vielen Fällen umsatzsteuerfrei sind. So können Goldmünzen auch für kurzfristig orientierte Anleger eine greifbare Alternative zu Zertifikaten darstellen, deren Deckung mit tatsächlichem Edelmetall häufig bezweifelt wird. Investoren mit einem Misstrauen zum Vermögensmanagement ihrer Bank sollten also in Erwägung ziehen, das Metall physisch zu halten, da sich der Aufwand für die Logistik bei den hohen Werten, die Münzen pro Gramm Gewicht haben, in Grenzen hält.

Viele Anlagemünzen verfügen über einen Nennwert in der Landeswährung des Ausgabelandes, dies zeigt an, dass die Münzen von der örtlichen Regierung als Zahlungsmittel anerkannt werden. Üblicherweise liegt der Nennwert weit unter dem Kurs des enthaltenen Edelmetalls, einen Sonderfall stellen hierbei die 10€ Silbermünzen bis zum Jahrgang 2011 dar, welche viele Jahre lang mit einem Nennwert über dem Metallwert verkauft wurden, inzwischen hat der Metallwert den Nennwert jedoch auch bei diesen Münzen überschritten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Anlagemünzen in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erzielen konnten und durch die große Verfügbarkeit bekannter Münzen auch im Falle sinkender Kurse oft Käufer gefunden werden konnten.