125 Jahre Jack the Ripper - Das Leben im Londoner East End um 1900

Berichte aus dem sozialen Abgrund: »Menschen der Tiefe« von Jack London – Ein authentisches Zeitzeugnis über das Leben im »Viertel« von Jack the Ripper!

31. August 1888. Im Londoner East End, dem Elendsviertel der Stadt wird eine grausam verstümmelte Frauenleiche gefunden: Es handelt sich um Mary Ann Nichols, genannt Polly, eine Gelegenheitsprostituierte. Sie ist das erste Opfer von »Jack the Ripper«, dessen bestialische Verbrechen noch Jahrzehnte nach dem letzten Mord den Ruf des Viertels prägen werden. Das Londoner East End Anfang des 20. Jahrhunderts gilt als »Unterwelt« Londons, wo Elend und Gewalt den Alltag beherrschen. Eine Gegend, in die niemand freiwillig den Fuß setzen würde. Jack London tut es dennoch. Er wagt sich mitten hinein in das gemiedene Armutsviertel, nimmt eine andere Identität an und erforscht so das soziale Milieu und die Bewohner des Londoner East End um 1900. Als authentisches Zeitzeugnis erscheint seine Sozialreportage »Menschen der Tiefe« zum 125. Jahrestag der berühmten Ripper-Mordserie im Reprint Verlag, Leipzig.

Die Unterwelt Londons: Überbevölkerung und Armut

Mitte des 18. Jahrhunderts war das East End ein prosperierender Standort für Fabriken. Große Menschenmassen drängten im Zuge der Industrialisierung auf der Suche nach Arbeit nach London. Doch dort wurde dieser Zustrom bald zu einem massiven Problem: Die Überbevölkerung führte nicht nur zu einer steten Raumnot, sondern auch zu stark unhygienischen Verhältnissen, die oftmals in Seuchen mündeten. Als die Wirtschaft im East End bald nicht mehr mit der neuesten Technologie Schritt halten konnte und stagnierte, versank das Viertel in Armut. Das Londoner East End wurde zu einem Elendsquartier mit hohem Gewaltpotential, von dem die aufstrebende Gesellschaft lieber wegsah und das mit der glorreichen Welthauptstadt Londons, dem Zentrum des British Empire, nur wenig gemein hatte.

Investigativ, scharfsichtig und authentisch

Jack London gab sich nicht damit zufrieden, was er von anderen hörte. Er machte sich lieber selbst ein Bild. Mit seiner Feldstudie »Menschen der Tiefe« gilt er heute als geistiger Ahnherr des investigativen Journalismus und der Sozialreportage. Seine Identität wechselnd und sich gänzlich auf seine Umwelt einlassend, gelingt ihm eine scharfsichtige Analyse der sozialen Umstände, unter denen die Bewohner des Londoner East End um 1900 lebten. Sein Bericht vermittelt einen authentischen Eindruck von einer Seite Londons, wie sie wohl symptomatisch für viele aufstrebende Großstädte war und noch immer ist.

Über den Autor

Jack London (1876–1916) kennen die meisten Leser als Verfasser von Romanen und Erzählungen. Seine Versuche, sich in den Jahren des Goldrauschs als Goldgräber zu betätigen, blieben erfolglos; sehr erfolgreich hingegen wurden seine teils autobiografischen Romane und Geschichten (z.B. "Wolfsblut" oder "Ruf der Wildnis"). Noch bevor seine Romane Weltbestseller wurden, tauchte er als Undercover-Journalist in die Elendsquartiere des Londoner East Ends ein.

Jack London: Menschen der Tiefe. Reportage aus dem Londoner East End um 1900, Reprint der deutschen Erstausgabe Berlin 1928, aus dem Englischen von Erwin Magnus, Reprint Verlag, Leipzig 2013. Etwa 272 Seiten, gebunden, EUR 19,90 [D], ISBN: 978-3-86262-3046-2

Verena Wagner
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18.07.2013: | | |