"Der Pflegeführer - ambulant. Sicher zur richtigen Pflege" jetzt in neuer, aktueller Ausgabe bei Shaker, Aachen

Nach Ansicht aller Experten wird die Pflegebedürftigkeit in Deutschland zunehmen. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, in höherem Lebensalter größer, aber auch in jüngeren Jahren ist niemand davor gefeit. Ein Unfall oder eine Krankheit können zur Pflegebedürftigkeit führen. Das blenden die meisten Menschen aus und stecken sinnbildlich den Kopf in den Sand. Dieses Verhalten führt dazu, dass im Notfall notwendiges Wissen über die Verfahrenswege und über die Rechte und Möglichkeiten bei Pflegebedürftigkeit fehlen. Angehörige müssen unter Zeitdruck und emotionalem Stress handeln und finden unter diesen Bedingungen in der Regel nicht die besten Lösungen.
Das ist tragisch, denn Entscheidungen über die Pflege sind meist dauerhaft. Sie werden von den Betroffenen kaum hinterfragt, geschweige denn geändert. Typisch ist, dass sich Pflegebedürftige bei An-gehörigen und Freunden über ihre professionellen Helfer beklagen, den Pflegedienst aber nicht wechseln.

Dr. Yvonne Erdmann hat als Professorin für Pflegemanagement jahrelang Führungskräfte für die Pflege ausgebildet und auch Pflegeeinrichtungen beraten. Anlass für ihren „Pflegeführer – ambulant“ war ein Seitenwechsel, die Suche nach einem Pflegedienst für einen nahen Angehörigen. „Ich hatte den Eindruck, dass mich fast jeder Pflegedienst bereits beim ersten Kontakt vereinnahmen wollte. Aussagen, wie: ‚wir machen das jetzt, wir wissen was Not tut` oder vorwurfsvolle Fragen, wie: ‚woher wissen sie denn das?’ waren die Regel. Angeboten wurden aber meist nur mittelmäßige Lösungen, nach dem Motto: ‚wie immer’. Die besonderen Bedarfe in meinem Fall wurden nicht berücksichtigt, teilweise wurden sie noch nicht einmal erfragt.“
Für Frau Erdmann bestätigte sich, dass Fremde gute Sachwalter sein können, es aber nicht unbedingt sein müssen. Hausärzte, Sozialarbeiter in Kliniken, Pflegekräfte und Pflegedienste können im Pflegefall einen guten Rat geben. Sie können aber auch ihre eigenen Interessen verfolgen.
Da man das ohne sachgerechte Informationen nicht einschätzen kann, verfasste Frau Erdmann den „Pflegeführer – ambulant“. Es ist ein Ratgeber für die ambulante Pflege aus Kundensicht, also für Pflegebedürftige, Angehörige von Pflegebedürftigen und Menschen, die sich vorab über dieses Thema informieren wollen. Sein Grundgedanke ist, dass informierte Menschen ihre Interessen am besten vertreten können. Sie können ihre Interessen besser bestimmen, sie besser wahrnehmen und vor allem, sie auch besser durchsetzen. Sie können mit den Mitarbeitern der Kranken- und Pflegekassen sowie der Pflegedienste auf Augenhöhe verhandeln.

Das jetzt in der dritten Ausgabe vorliegende Sachbuch ist gründlich recherchiert. Es ist aktuell und sehr gut lesbar. Anschaulich wird erklärt, was der Gesetzgeber unter Pflegebedürftigkeit versteht, welche Leistungen die Versicherungen gewähren, wie sie beantragt werden, welche Kriterien die Gutach-ter verwenden u.v.m.
Wer einen ambulanten Pflegedienst sucht, erhält einen Überblick über die heutigen Standards und deren Umsetzung. Auf Probleme, wie beim Personaleinsatz oder immer noch häufige Qualitätsmängel, wird hingewiesen. Dadurch kann man falsche oder sogar gefährliche Pflege erkennen und sie vermeiden.
In dem Ratgeber erhält der Leser nicht nur erprobte Hinweise und Kriterien für die Auswahl eines ambulanten Pflegedienstes, er erfährt auch wenig bekannte Alternativen zu den Pflegediensten. Für die Leistungen gibt es exakte Inhaltsbeschreibungen und der Leser erfährt auch, was die Pflegekassen für die Leistungen bezahlen. Hier gibt es große Unterschiede, nicht nur zwischen den Bundesländern sondern auch innerhalb dieser. Das zeigen Tabellen und Beispiele für alle Bundesländer.
Obwohl Pflegedienste die unterschiedlichen Preise für gleiche Leistungen gegenüber ihren Kunden ungern thematisieren, für Pflegebedürftige ist das nicht unwichtig. Die Leistungen bezahlt zwar die Pflegekasse, aber aus einem feststehenden Budget für die jeweilige Pflegestufe. Wer sich also vorher über die Leistungspreise informiert, ist im Vorteil. Er oder sie kann dann mehr Leistungen zu Lasten der Pflegekasse erhalten.
Insgesamt ist das Buch in seiner aktuellen Fassung eine große Hilfe. Das gilt für Pflegebedürftige und Angehörige, die sich mit diesem Thema beschäftigen müssen, aber auch für diejenigen im Gesund-heitswesen, die ihr Fachwissen in kurzer Zeit um den Komplex der Pflege anreichern wollen.

Yvonne Erdmann (2013): Der Pflegeführer – ambulant. Sicher zur richtigen Pflege. 244 Seiten, Paperback, Shaker Media Aachen, 19,90 Euro, ISBN 978-3-86858-958-0
http://www.shaker-media.eu/de/content/bookshop/index.asp?ID=2&ISBN=978-3...

Für weitere Informationen, Fotos oder Interviewanfragen steht Ihnen Frau Julie Riede jederzeit gern zur Verfügung. Sie erhalten auch ein kostenfreies Rezensionsexemplar über Shaker Media.
julie.riede@shaker-media
Tel.: 02407 / 9596-31

Rezensionen der vorherigen Ausgaben finden Sie auf der Internetseite von Dr. Yvonne Erdmann.
http://www.yeconsult.de/pflegefuehrer.html