Tradition trifft Innovation – Teatro La Fenice rückt 2013|14 musikalische Raritäten großer Komponisten in den Mittelpunkt

Venedig, 25.10.2013 [Opernreiseführer]. Liebe, frustriertes Begehren, Eifersucht und Verrat – Der neue Spielplan des Gran Teatro La Fenice verspricht ein spannendes Wechselbad der Gefühle. Ab November stehen neben herausragenden Inszenierungen großer Opern-Klassiker zahlreiche unbekannte Werke auf dem Programm. Den Saisonauftakt macht dabei Giacomo Meyerbeers L’Africaine, gefolgt von den Rossini-Opern La scala di seta und L'inganno felice.

Zur Saisoneröffnung bringt das Teatro La Fenice ab 23. November 2013 mit Giacomo Meyerbeers letzter Grand opéra L’Africaine eine musikalische Rarität zur Aufführung, die in der neuen Saison einzig in Venedig zu erleben ist. Die Leitung übernimmt der französische Ausnahmedirigent Emmanuel Villaume, der gemeinsam mit einem hochkarätig besetzten Ensemble der verhängnisvollen Liebe zwischen dem Sklaven Nelusco und seiner Herrin nachspürt, die schließlich erst im Tod vereint wird.

Mit zwei selten gespielten Werken Rossinis setzt das Opernhaus seinen thematischen Schwerpunkt fort: Ab Januar 2014 kommt mit La scala di seta, ein spritziges Sechs-Personen-Stück auf die Bühne, das er im zarten Alter von 20 Jahren für das ehemalige Teatro San Moisè komponierte. Wichtigstes Requisit der von Situationskomik und musikalischem Einfallsreichtum bestimmten Oper ist eine seidene Leiter, mittels derer sich Giulia Nacht für Nacht den Mann ins Zimmer holt, mit dem sie heimlich verheiratet ist… Der Rossini-Spezialist Alessandro De Marchi leitet das Sängerensemble um Irina Dubrovskaya.

Die zweite Rossini-Oper, L'inganno felice, ist ab September 2014 zu sehen. Sie ist heute mit Abstand das unbekannteste Werk des Komponisten, das noch im 19. Jahrhundert den beiden großen Werken Tancredi und L’Italiana in Algeri auf den europäischen Bühnen vorauseilte. Die heitere Geschichte um einen geglückten Liebesbetrug wird Regisseur Bepi Morassi gemeinsam mit dem Dirigenten Stefano Montanari und dem Vokalensemle des Opernhauses auf amüsante Weise umsetzen.

Mit Puccini und Verdi stehen darüber hinaus zwei weitere Namen großer italienischer Opern-Komponisten auf dem Spielplan, die am Teatro La Fenice keinesfalls fehlen dürfen: Alleine von Giuseppe Verdi erlebten hier fünf seiner über dreißig Opern hier ihre Uraufführung. Eine davon – und zugleich eines seiner bekanntesten Werke – ist La traviata, die Violettas tragisches Schicksal um Liebe, Tod und bürgerliche Moralvorstellungen erzählt. Ab August 2014 ist die wohl berühmteste aller Opern in einer Inszenierung von Robert Carsen zu erleben.

Sein ebenfalls zum italienischen Volksheiligtum erhobener Zeitgenosse Giacomo Puccini ist gleich drei Mal auf dem Spielplan vertreten: Am 19. April feiert die Inszenierung seines Welterfolgs La Bohème Premiere, ab 26. April übernimmt der israelische Shootingstar Omer Meir Wellber die musikalische Leitung seiner Madama Butterfly und ab Mai 2014 ist schließlich eine der schönsten, mächtigsten und einsamsten Stimmen der Opernliteratur zu hören – die Stimme der Tosca.

Den Bogen zur musikalischen Moderne spannt das traditionsreiche Opernhaus ab Juni mit Strawinskis Oper The Rake’s Progress, die vor rund 60 Jahren ihre Uraufführung im Teatro La Fenice feierte. Die Oper handelt von der Faszination des Bösen und schildert das Leben eines Jungen aus der Provinz, der sich in die Niederungen von Lust und Laster begibt und damit seine Mitmenschen und am Ende sich selbst ruiniert.

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Tobias Lind, Redaktion Opernreiseführer


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