Leider kein Märchen

Weihnachten ist die Zeit für Märchen und Geschichten. Gefühlvolle Geschichten, die zu Herz gehen. Geschichten von Mitleid und ungewöhnlichen Freundschaften. Die folgende Geschichte ist aus unseren Tagen und hat noch kein Happyend.
Es war einmal ein kleines Mädchen. Es lebte glücklich mit Vater und Mutter in einem malerischen Städtchen im Landkreis München. Seine Eltern brachten es jeden Tag in den Kindergarten, wo es mit anderen fröhlichen Kindern spielen konnte. Aber eines Tages schlug das Schicksal jäh zu.
Das kleine Mädchen, das sonst gerne in den Kindergarten ging, wollte an jenem Tag nicht dorthin, als ahnte es, welch grausiges Schicksal dort auf es lauerte. Sein Vater brachte es dort hin und verabschiedete sich liebevoll von seinem Töchterchen. Er ahnte nicht, dass es ein Abschied für eine lange Zeit sein würde.
Die Kinder spielten fröhlich miteinander. Dann geschah das unfassbare. Ihre Betreuerin kam mit Tränen in den Augen, wie die Mitarbeiterin des Jugendamts voller Stolz in ihrem Bericht schrieb, holte das Kind vom Spielen weg und brachte es zu wildfremden, düster dreinblickenden Leuten. Diese packten es schnell in ein Auto und fuhren davon. Voller Angst und zusammen gekauert hing es da im Kindersitz. Was würde wohl mit ihr geschehen, was hatten diese bösen Menschen mit ihm vor? Es wusste es nicht. Der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, das Herz klopfte bis zum Hals. Quälende Ungewissheit!
Irgendwo im Hinterland, weit, weit weg von ihren lieben Eltern, endete die Reise. Man brachte das Mädchen in ein fremdes Haus. Seine Angst vor den Leuten war so groß, dass es sich nicht traute mit ihnen zu sprechen. Am Abend baute es sich eine Burg aus Kissen. So lesen wir es in den Akten. Auch dass es tagelang Angst vorm Einschlafen hatte.
Düstere Gedanken quälten es: „Was ist mit Papa, was ist mit Mama, warum lassen sie mich im Stich? Lieben sie mich nicht mehr?“ Aber Mama und Papa konnten ihm nicht sagen, dass sie es lieben und es nicht im Stich lassen werden. Sie wissen bis heute nicht, wo ihre geliebte Tochter vor ihnen versteckt wird.
Papa begann sofort mit dem Kampf gegen die Behördenwillkür. Keinesfalls würde er sein geliebtes Töchterchen fremden Leuten überlassen, die nur an ihm verdienen wollen. Mama weinte sich vor lauter Sorge um ihre geliebte Tochter die Augen aus. Ihr einziges Kind - verschleppt. „Wie können Menschen nur so grausam sein?“ fragt sie immer wieder ihren Mann, Aber der kann das auch nicht verstehen. Aber - wer kann das schon?
Selbst in dieser Atmosphäre von Kaltherzigkeit und Lieblosigkeit gab es einen Lichtblick, einen Freund. Auf dem Anwesen, zu dem man die Kleine verschleppt hatte, lebt ein Hund. Dieses liebevolle warmherzige Wesen hatte Mitleid. Der Hund spürte, dass da ein Wesen in höchster Bedrängnis war. Er schaute das Mädchen mit großen treuen Augen an und signalisierte ihm: „Ich bin dein Freund, ich verstehe deinen Kummer.“ Die Dreijährige verstand die Signale dieses liebevollen Wesens und erwiderte die Liebesbezeugung. Sie ging auf den Hund zu und sprach mit ihm.
Aber genau das sollte ihr zum Verhängnis werden. Weder sie noch ihr neuer Freund konnten ahnen, dass die amtlich bezahlten Betreuer eifersüchtig sein würden. Sie hatte mit dem Hund geredet, aber nicht mit ihnen. Damit hatte sie den Hund vorgezogen und diesen Frevel haben sie ihr bis heute nicht verziehen. Selbst nach Monaten brachten sie das bei Gericht vor, als Grund dafür, warum das Kind nicht zurück darf.
Vier erwachsene Menschen haben nicht einmal die Größe einer Dreijährigen einen kleinen Fehler zu verzeihen. Alle Versuche seitens der Eltern wenigsten Weihnachten mit ihrer geliebten Tochter feiern zu dürfen, schlugen fehl. Die steinernen Beamtenherzen lassen sich durch nichts erweichen.
Diese Weihnachten werden wohl die traurigsten Weihnachten für das einst so fröhliche Mädchen werden - fern ab von allen die es lieben und die es liebt. Nur die Herzenswärme des Hundes wird ein Hoffnungsschimmer sein - in diesem Klima der kalten Herzen.

Wenn Sie, so wie wir und der Hund, kein Verständnis für die Herzlosigkeit dieser Amtsträger haben, machen Sie bitte einen Kommentar zu diesem Artikel. Wir wollen diese dem Gericht unterbreiten: vielleicht hat ja die Richterin ein Herz.
Im Namen der Menschlichkeit danken wir Ihnen.
Frieden auf Erden, allen Menschen, die guten Willens sind!