Netzagentur zwingt Telekom zum Breitbandausbau

24.07.2014 – Die Netzagentur nimmt die Telekom in die Pflicht, in den kommenden Jahren das Breitbandnetz in ganz Deutschland auszubauen. Bis Ende 2018 sollen überall 50 Mbit/s DSL verfügbar sein.

Die Bundesnetzagentur hat die Grenzwerte für den Breitbandausbau deutlich angehoben. Ab September diesen Jahres müssen mindestens 50% der vorhandenen Anschlüsse in einem Anschlussgebiet über eine Bandbreite von mindestens 30 MBit/s verfügen, damit das Ausbaugebiet als „ausreichend“ versorgt gilt. Bisher lag die Untergrenze bei 1 MBit/s. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, gibt an, dass durch dieses Vorgehen alle Netzbetreiber gezwungen werden, ihre Ausbaupläne den Vorgaben der Bundesnetzagentur anzupassen und führt fort, dass ein solches Unterfangen „nur gemeinsam von allen Marktakteuren gestemmt“ werden könne.

Besonders für die Deutsche Telekom bedeutet dies tief schneidende Veränderungen. Um die maximale Breitband-Geschwindigkeit auf 30 MBit/s zu erhöhen, muss der Konzern zusätzliche Kabelverzweiger zwischen den Haushalten aufstellen. Des Weiteren müssen vorhandene Leitungen und Hausanschlüsse an den jeweils nächstgelegenen Kabelverzweiger angeschlossen werden. Zusätzlich sollen in Zukunft noch Schaltverteiler auf den Hauptleitungen zwischen Kabelverzweiger und Vermittlungsstelle implementiert werden.

Diese Änderungen sind mit deutlichen Kosten für die Anbieter verbunden und können außerdem auch zu einer extrem erhöhten Verkehrslast auf den letzten Metern der Glasfaserstrecken der Telekom führen. Auch wenn sich die Bundesnetzagentur damit rühmt, endlich Neuregelungen beschlossen zu haben, muss darauf hingewiesen werden, dass die Änderung nicht auf einer frühen Einsicht der Politiker basiert, sondern der Oldenburger Telekom Anbieter Ewe-Tel per Eilantrag eine Entscheidung erzwungen hat. Dass hier Kunden und Steuerzahler indirekt an den Kosten beteiligt werden, ist ebenfalls klar. Daher gilt es aktuell besonders beim Abschluss eines neuen DSL-Vertrages alle Angebote auf http://interfe.net/ zu vergleichen, um das günstigste Vertragsmodell auswählen zu können.

26.07.2014: | | |