Neuerscheinung: Zukunftsroman à la Michel Houellebecq „Die Gottesdroge“ – SF-Roman

Wir befinden uns am Ende des 22. Jahrhunderts. 2 Supermächte haben die Erde unter sich aufgeteilt: der Gottesstaat einerseits und der Weltstaat andererseits, die sich jedoch in ständigem Konflikt befinden. Der Gottesstaat leitet seine Gesetze von LAHAL ab, dem einzigen, allwissenden und allmächtigen Gott.
(Um einen Einblick in diesen Roman zu gewinnen, empfiehlt sich unbedingt der „Blick ins Buch“.) Link zum Buch:
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Der Science-Fiction-Roman „Die Gottesdroge“ zeichnet das ziemlich gespenstigste Horror-Bild der menschlichen Zukunft, das sich vorstellen lässt: Die Menschen im Westen des Gottesstaates nennen sich „Mitarmisten“, tragen alle die gleiche Uniform, leben und arbeiten – bis zur völligen Erschöpfung – in unterirdischen Städten im Hochland, da die Atmosphäre und besonders die flachen Ebenen durch eine Serie apokalyptischer globaler Naturkatastrophen wie Klima-GAU, Supervulkanausbruch, Mega-Erdbeben, Sonnensturm, Golfstromerliegen, Magnetfeldabschwächung und Asteroideneinschlag nach der Erhöhung des Meeresspiegels um fünf Meter verseucht sind. Sämtliche Industrie liegt brach und keinerlei Elektronik und Digitaltechnik funktioniert mehr. Die Oberfläche darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden, die Arbeitsstätten und Wohnstädte der Menschen, tief unter Tage, sind durch Untergrundbahnen verbunden. Schon die Kinder werden in Lagern an Waffen und Sprengstoff ausgebildet. Frauen MÜSSEN arbeiten wegen des eklatanten Arbeitskräftemangels und gegen das gottesstaatliche Dogma, das Frauen eigentlich verbietet zu arbeiten; eine Doktrin legt freilich fest, dass nach Behebung des Arbeitskräftemangels – hauptsächlich durch Geburtensteigerung – das Arbeitsverbot für Frauen wieder strikte Geltung bekommt.
Dissidenten, Freidenker, Widerständler und vor allem Ungläubige, die die Existenz Gottes bestreiten, oder gar Gotteslästerer erwartet erbarmungslos die Todesstrafe; Mörder und andere Schwerverbrecher werden gegen zur Größe von Dachshunden mutierte Ratten in unterirdischen Rattenkillerkommandos eingesetzt. Einen Schwachpunkt aber hat dieser grauenvoll gründlich durchorganisierte „Gottesstaat” gegen Ende des 22. Jahrhunderts – die Gedanken und Gefühle, die Träume und Phantasien der „Mitarmisten“ entziehen sich der Kontrolle. Dem kann der Bio-Chemiker Dino Brainolt abhelfen: mittels seiner Erfindung „SDP“, einer hocheffektiven Wahrheitsdroge gewonnen aus Opiaten und durch Spritze verabreicht, werden die Menschen dazu gebracht, unfreiwillig ihr Innerstes preiszugeben, da diese Bekenntnisdroge die Aufdeckung von Gedanken, Träumen und insbesondere Sexphantasien ermöglicht. Bei jedem Verhör ergeben sich die intimsten Lebens- und auch Sex-Beichten, die niemand ohne die Wahrheitsdroge jemals abgelegt hätte; das SDP vermag das abgrundtief Böse im Menschen offenzulegen. Doch zur großen Enttäuschung des ängstlich um Gehorsam bemühten Erfinders kommen kaum die erwarteten Verschwörungspläne zu Tage, sondern meist lediglich einfache menschliche Bedürfnisse – Sehnsucht nach Liebe und Vertrauen, Schmerz um die verlorenen Kinder und vage Erinnerungen an eine lange untergegangene Welt, in der es Flüsse und Bäume und einen Sternenhimmel gab, der nicht von Smog erfüllt war. Dino Brainolt macht beim Einsatz der Droge aus Eifersucht selbst vor seiner Frau Dania nicht halt und dabei erstaunliche Erfahrungen und Entdeckungen.
Jeder der Untersuchten hat freilich ein Geheimnis, eine Tiefe und somit: Individualität. Es sind weniger die düsteren Lebensumstände und diktatorischen Verhältnisse in der beschriebenen fernen Zeit, als vielmehr die ungeschminkt nackten Gedanken, die ein Mensch, der noch „bei Trost“ ist, nicht einmal sich selbst eingestehen würde, die aber bis auf die entblößte Seele erbarmungslos durch die Bekenntnisdroge SDP zutage gefördert und unverblümt frei heraus öffentlich ausgesprochen werden.
Der Roman vermittelt gleichwohl keinen durchweg pessimistischen Eindruck. All die gefühlvoll beschriebenen Menschen haben ihre eigenen Gedanken über das Leben. Sie alle fragen, ob es denn wirklich das höchste Glück ist, völlig im Staat aufzugehen.
Stimmen zum Buch:
„Ich habe gerade das ziemlich großartigste Buch durchlebt und bestanden: äußerst mysteriös und ungeheuer fesselnd, jedoch auch die reinste Folter. Unbedingt lesen!“
„Da fallen einem sämtliche Sünden ein! Der Plot nimmt einen unvermerkt immer mehr gefangen. Dieser Lesestoff ist zum Einschlafen n i c h t geeignet. Also sehr zu empfehlen!“
„Ein packender, ja zupackender Roman, der sich unversehens und unaufhaltsam wie ein Horn-Bohrkäfer durch Rinde und Stamm in die Hirnrinde bis ins Innerste unsrer Gedankensysteme bohrt und einen nicht mehr loslässt, bis die letzte Seite gelesen ist.“
„IS will die ganze Welt erobern“ - Jürgen Todenhöfer
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Über Norbert F Schaaf