22. Peira-Matinee: Arbeit und Muße. Ein Plädoyer für den Abschied vom Arbeitskult

Ein Gespräch am 20. März 2016 in Berlin mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Arlt, Publizist und Kommunikationswissenschaftler, Universität der Künste und Prof. Dr. Rainer Zech, Sozialwissenschaftler und Geschäftsführer der ArtSet Forschung Bildung Beratung GmbH über die "Begriffsarchäologie von Arbeit und Muße", moderiert von Rainer Thiem, Vorstand Peira – Gesellschaft für politisches Wagnis e.V.

„Muße, nicht Arbeit, ist das Ziel des Menschen.“ so Oscar Wilde in seinem leider viel zu unbekannten Essay „Der Sozialismus und die Seele des Menschen“ aus dem Jahr 1891. Doch von diesem Ziel haben sich diejenigen, die immer vorgaben, die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter zu vertreten, kaum leiten lassen. Selbst jetzt in Zeiten von Industrie 4.0, der beginnenden Epoche der abnehmenden Arbeit durch die digitale Transformationen in allen gesellschaftlichen Bereichen, erheben Gewerkschafter und Sozialdemokraten weiterhin die Forderung auf ein Recht auf Arbeit. Dies ist kein Fortschritt und nicht menschenwürdig: Es ist daher an der Zeit ein „Recht auf Arbeitslosigkeit“ nicht nur zu denken, sondern auch gesellschaftlich durchzusetzen.

Unsere Gäste, Hans-Jürgen Arlt und Rainer Zech werden darlegen, wie moderne Gesellschaften die Arbeitstätigkeit einerseits zum Lebensmittelpunkt der Menschen und andererseits zum Kostenfaktor der Wirtschaft machen, und thematisieren die soziale Frage, die aus dieser Spannung erwächst. Eine kurze Begriffsarchäologie von Arbeit und Muße lässt deutlich werden, wie eigenartig und einzigartig dieses Weltbild ist, aus dem Leistungsexplosionen und Zerstörungen in vorher unvorstellbaren Ausmaßen entspringen. Hans-Jürgen Arlt und Rainer Zech, die Autoren des Buchs, „Arbeit und Muße“ stellen Alternativen vor: Arbeit in die Schranken des Not-Wendigen verweisen, Tätigkeiten in bunter Vielfalt am selbstbestimmten Bedarf orientieren, der Muße als Ausdruck idealer Humanität Geltung und die Lebensführung verschaffen.
Die Matinée findet statt Peira-Matinéen am 20. März 2016, 11:00 Uhr – 13:00 Uhr, im Cum Laude, Humboldt-Universität zu Berlin, Am Festungsgraben, 10117 Berlin.

Mehr zu Peira hier: http://peira.org/
Kontakt:
Peira - Gesellschaft für politisches Wagnis e. V.
Rainer Thiem
Bundesallee 119
12161 Berlin
Email: rainer.thiem@peira.org

Peira-Profil
Der gemeinnützige "Peira - Gesellschaft für politisches Wagnis e.V." wurde im Februar 2013 ins Berliner Vereinsregister eingetragen. Das generelle Ziel des Vereins ist es, neben der Förderung der politischen Bildung einen parteiübergreifenden Dialog zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu initiieren, um neues Denken und Handeln in den zentralen gesellschaftspolitischen Feldern zu fördern. Unsere Website betreiben wir seit Juni 2013. Zu unseren bisherigen Gastautoren gehören Politiker, Journalisten und Wissenschaftler. Darüber veranstaltet der Verein Matinéen zu aktuellen politischen Themen.

15.03.2016: |