Botschafter von Montenegro zu Besuch in Münster beim Corps Rheno-Guestphalia - EU-Beitritt oder Annäherung an Russland?

16. Münsteraner Botschaftergespräch
Besuch des Botschafters von Montenegro bei der Studentenverbindung Corps Rheno-Guestphalia Münster/Westf.

EU-Beitritt oder Annäherung an Russland? – Nur eine Frage der Zeit!

(Münster, den 21.Oktober 2017)

Im Rahmen seines Besuches in der Stadt Münster anlässlich des 16. Münsteraner Botschaftergespräches bei der 1908 gegründeten Studentenverbindung Corps Rheno-Guestphalia in der Piusallee hielt S.E. Dr. Ranko Vujacic, montenegrinischer Botschafter aus Berlin, am 20. Oktober 2017 einen Vortrag unter dem Titel „Montenegro auf dem Weg in die EU“.

Der Adriastaat, einst Königreich und für 70 Jahre Teil Jugoslawiens, hat seit dem 2009 gestellten Beitrittsantrag erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Voraussetzungen für den EU-Beitritt zu schaffen. Obgleich Montenegro nur 650.000 Einwohner zählt und damit kaum ins Gewicht fällt, ziehen sich die Beitrittsverhandlungen aber hin und werden voraussichtlich noch bis mindestens 2023 andauern. Der Bevölkerung in Montenegro, die dem angestrebten EU - Beitritt und dem bereits erfolgten NATO -Beitritt wegen des KOSOVO Krieges und seiner Toten – allein in Montenegro starben damals knapp 6000 Zivilisten bei Bombenabgriffen – zurückhaltend gegenüberstehen, ist dies kaum noch zu vermitteln. Die Bevölkerung von Montenegro will und wird nicht mehr lange auf den überfälligen EU - Beitritt warten und sich bei noch längeren Verhandlungen anderweitig orientieren. Russland, die Türkei und China stehen vor der Tür und warten nur darauf. China und die Türkei investieren bereits in die Infrastruktur Montenegros. So baut und finanziert China eine Küstenautobahn, während die Türkei die Universität in der Hauptstadt Podgorica finanziell unterstützt. Russland hält sich wegen des NATO - Beitritts derzeit bei Investitionen zwar zurück und wartet ab, steht aber als Partner traditionell bereit.

Die jüngere Bevölkerung sieht ihre Zukunft zwar in Europa, wandert aber wegen der hohen Jugendarbeitslosigkeit von fast 80 % zunehmend in außereuropäische Länder aus. Ein schneller EU – Beitritt würde den Exodus stoppen und der Bevölkerung eine Perspektive geben. Montenegro ist zwar ein sehr kleines und junges Land, hat aber viel zu bieten. Hier liegen mit die schönsten Küstenstrände Europas, der Wein ist für seine hohe Qualität seit Jahrhunderten berühmt und aufgrund des herrlichen Wetters könnte Montenegro auch Lieferant für erneuerbare Energie werden. Die Bevölkerung ist gut ausgebildet und motiviert, aber eben auch ungeduldig. Dirk Frotscher, Angehöriger der Studentenverbindung, der den Besuch des Botschafters in Münster organisiert hatte, und selbst mehrere Jahre mit der Bundeswehr in Auslandseinsätzen auf dem Balkan war (SFOR, KFOR, TFF), konnte die Darstellungen und Bedenken des Botschafters aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Die EU sollte sich ranhalten!

Am frühen Nachmittag war der Botschafter mit den Rhein-Westfalen offiziell traditionell durch die Stadt Münster von Frau Bürgermeisterin Karin Reismann (CDU) herzlichst empfangen worden und hatte sich in das Goldene Buch der Stadt Münster eingetragen. Es folgte ein Gedankenaustausch beim Verband Internationaler Unternehmen Münster und Umgebung e.V. mit Herrn Dr. Hilmi Saleh und Rechtsanwalt Tomas Salamanca. Ferner empfing Regierungspräsidentin Dorothee Feller den Gast in der Bezirksregierung Münster. Nach der persönlichen Begrüßung durch die Regierungspräsidentin, informierten Matthias Schmied und Klaus Lauer vom Dezernat für Regionalentwicklung den Botschafter über die Themen „Energie“ und Entwicklung der Energiewende im Münsterland.

Am Tag der Abreise besuchte der Botschafter die DHPol und sprach mit LKD Matthias Zeiser, Vize-Präsident, über die neuesten Entwicklungen der Hochschule sowie über das Aus- und Fortbildungssystem für den höheren Polizeidienst und mögliche Kooperationen. S.E. Dr. Ranko Vujacic war von der Schönheit Münsters und der Gastfreundschaft beeindruckt und versprach zurückzukommen.

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Branche
Das Corps Rheno-Guestphalia Münster wurde im Jahre 1908 gestiftet und ist eine Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband, dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen, welcher im Jahre 1848 gegründet wurde und heute aus über 100 Corps, in Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht., Die Mitglieder sind, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden, wobei Extremismus, jedweder Art, abgelehnt wird. Als Kösener Corps zeichnet es sich durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus., Dem Corpsstudententum sind Prinzipien eigen, die es von anderen Verbindungsformen unterscheidet und eine persönliche Entwicklung ermöglicht, die anderswo kaum zu finden ist. Oberstes Prinzip und seit Bestehen der Corps wichtigster Bestandteil ist die Toleranz. Während viele Menschengruppen als Gemeinsamkeit z. B. die gleiche Herkunft oder die gleiche Religion definieren, definiert das Corps Rheno-Guestphalia das Toleranzprinzip als Hauptbestandteil seiner Anforderungen an jedes Mitglied. In vielen Verbindungen gibt es mehrere Bedingungen, unter denen ein Student „aktiv“ werden kann, z. B. ein bestimmter Glaube oder eine bestimmte Herkunft oder eine bestimmte Nationalität. Bei Corps gelten diese Beschränkungen nicht, es gibt nur eine Aufnahmebedingung, die neuen Mitglieder müssen ordentlich immatrikulierte Studenten der Universität sein und ehrenhafte Studenten., Das Ziel des Corps ist die Persönlichkeitsbildung, das Mittel die gegenseitige Erziehung und das Ergebnis ein Lebensbund, dem über 230 Mitglieder verschiedenster Generationen angehören. Die gelebte Toleranz bedeutet, dass die Mitglieder unterschiedliche Auffassungen von Politik haben, verschiedene Weltanschauungen besitzen und ihrer Herkunft nach bunt gemischt sind. Was für Corpsstudenten zählt, ist die Persönlichkeit. Sie wollen verbunden bleiben trotz oder besser ausgedrückt gerade wegen der unterschiedlichen Charaktere, die im Corps Rheno-Guestphalia zueinander gefunden haben und können so den Horizont erweitern und voneinander lernen. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit sind elementar und bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Corpsmitglieder eine große Gemeinsamkeit., Bei all den Pflichten und Herausforderungen, die die Aktivität im Corps beinhaltet, bleibt eines stets gewahrt: der gemeinsame Spaß. Jeder erlebt als junger Corpsstudent dank seiner Aktivität bei Rheno-Guestphalia so viel mit den anderen Corpsmitgliedern und kann seine Zeit so vielfältig verleben, dass die Erinnerungen ein Leben lang bleiben und zusammen schweißen., Wer er ein Gefühl dafür bekommen will, was das bedeutet, ist herzlich eingeladen das Corps zu besuchen. Gastfreundlichkeit ist auf dem Haus stets anzutreffen und in jedem Semester bieten sich Möglichkeiten, einen Einblick in die gemeinsame Aktivität des Corps Rheno-Guestphalia zu gewinnen., Seit seiner Gründung am 29.07.1908 ist das Corps Rheno-Guestphalia eng mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verknüpft. Nachdem Münster 1901 durch die Rückkehr der juristischen Fakultät Volluniversität geworden war, waren die Voraussetzungen für ein Kösener Corps geschaffen. Mehrere Gründungsversuche und Rekonstitutionsversuche suspendierter Corps scheiterten, bis es am 29.07.1908 Studenten der Corps Teutonia Marburg, Rhenania Freiburg und Rhenania Tübingen endlich gelang, sich nach einer langen und bis tief in die Nacht hinein andauernden Besprechung auf Namen, Zirkel und Farben zu einigen. Damit war Rheno-Guestphalia gegründet. In den folgenden Jahren wurde in dem gemieteten Corpshaus in der Geiststraße der Aktivenbetrieb aufgebaut., Treibende Kraft der Corpsgründung im Jahre 1908 war der damalige Landgerichtsrat Ludwig Gerstein (Teutonia Marburg, Marchia Berlin). Als Farben wurde weiß-blau-rot-weiß gewählt; blau weiß-rot stand für die Rhenanenfarben, rot-weiß für Westfalen. Als Wahlspruch wurde „Ich wag´s!“ gewählt. Gefochten wurde zunächst in Nienberge, weil die Polizei das Fechten in Münster nicht duldete und die (katholischen) Ärzte das „sündhafte“ Treiben der Corpsstudenten ablehnten. Wie alle Corps musste das Corps 1935 suspendieren., Nach der Rekonstitution 1950 wurde 1958 das heutige Corpshaus in der Piusallee 164 gekauft, in dem die Aktiven kostengünstig wohnen können. Für viele ein großer Vorteil auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Münster., Die Zimmer sind modern eingerichtet und verfügen alle über Internetanschluss., Das Corps gehört den Kreis der blauen Corps an. Die Corps des blauen Kreises verbindet das „Gesellschaftsprinzip“. Darunter wird die Verpflichtung der Corpsstudenten dieses Kreises verstanden, sich in der Gesellschaft angemessen zu verhalten, die Umgangsformen zu beachten und das gesellschaftliche Leben am jeweiligen Hochschulstandort zu pflegen. Es werden Bälle und Partys, aber auch Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen veranstaltet, zu denen die gesamte Studentenschaft eingeladen ist., Es lohnt sich ein Besuch, zumal die Aktiven des Corps dem Neuankömmling beim Studienanfang behilflich sein können., Seit Anfang 2010 führt das Corps die sog. "Münsteraner Botschaftergespräche" durch. Gäste waren inzwischen die Botschafter von Israel, Kosovo, Tanzania, Afghanistan, Aethiopien und Lettland. Die Münsteraner Botschaftergespräche sind inzwischen ein fester gesellschaftlicher Höhepunkt im Semesterprogramm der Rheinwestfalen und der Stadt Münster., Angesichts der umfangreichen Berichterstattung im „Spiegel“ am 18.06.2011 und in der nationalen und internationalen Presse über einen Antrag der Deutschen Burschenschaft für den Burschentag in Eisenach, die Mannheimer Burschenschaft Hansea aus dem Verband auszuschließen, weil diese einen Deutsch-Chinesen aufgenommen hatte und gleichzeitig über einen Antrag abzustimmen, künftig nur Mitglieder aufzunehmen, die deutscher Abstammung sind, folglich die auf Gesetz beruhende deutsche Staatsbürgerschaft allein nicht gelten zu lassen, distanzierte sich das Corps Rheno-Guestphalia Münster als eine der ersten Verbindungen in Deutschland öffentlich in einer bemerkenswerten Pressemitteilung von dieser Entscheidung und hob das eigene Toleranzprinzip und die Unterschiede zu den Burschenschaften hervor., Im Gegensatz zu den Deutschen Burschenschaften sind seine Mitglieder, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden. Extremismus, jedweder Art, wird abgelehnt. Als Kösener Corps zeichnet sich das Corps Rheno-Guestphalia durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus. Ausländer können bereits seit der Gründung im Jahre 1908 Mitglied des Corps werden., Corps Rheno-Guestphalia zu Münster, Piusallee 164, D - 48147 Münster, Telefon: 0251 / 230 14 17, Fax: 0251 / 230 16 59, cc@rheno-guestphalia.de, www.rheno-guestphalia.de;, Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M., frotscher.berlin@t-online.de, Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79