Hyperthermie in multimodaler Therapie bei rezidivierendem Brustkrebs.

Multimodale Therapieansätze bei Brustkrebs stehen im Fokus einer aktuellen randomisierte Phase-II-Studie aus den Niederlanden. Sie vergleicht die Folgen, wenn lokal rezidivierender Brustkrebs zum einen bestrahlt und einer Hyperthermie unterzogen wird; zum anderen, wenn eine Behandlung durch Bestrahlung, Hyperthermie plus Chemotherapie erfolgt. Die niederländische Standardbehandlung für solche Rezidive ist eine erneute Bestrahlung in Kombination mit Hyperthermie. Gemäß den nationalen Richtlinien ist die Standardbehandlung für lokalen regionalen rezidivierenden Brustkrebs in „einem zuvor bestrahlten Bereich eine Strahlentherapie in einer relativ niedrigen Dosis, um Toxizität zu vermeiden, kombiniert mit Hyperthermie als Strahlensensibilisator“, so die Studie.

Sie wurde erstellt vor dem Hintergrund, dass „bei Patientinnen mit inoperablen lokalen regionalen Rezidiven von Brustkrebs in zuvor bestrahlten Bereichen … die lokale Kontrolle schwierig aufrechtzuerhalten und die Behandlungsmöglichkeiten … begrenzt“ sind. „Hyperthermie sei, so die Studie, auch „dafür bekannt, die lokalen Wirkungen einer Chemotherapie wie Cisplatin zu verbessern“. Hier setzt die Studie an: Sie vergleicht die Doppeltherapie (Re-Bestrahlung und Hyperthermie) mit dem multimodalen Ansatz Bestrahlung, Hyperthermie in Kombination mit Cisplatin. Das Ergebnis der Studie mit 49 Patientinnen zeigte keinen Nutzen der Zugabe von Cisplatin bei denen mit rezidivierendem Brustkrebs, der zuvor bestrahlt wurden. Die Forscher aus den Niederlanden sehen „eine klare klinische und präklinische Begründung für den Einsatz von Hyperthermie zur Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle bei Patientinnen mit fortgeschrittenen Tumoren verschiedener Art mit hohem Lokalrezidivrisiko:
Derartige Erkrankungen treten innerhalb von Tumoren auf und seien mit einer Resistenz gegen Strahlen- und Chemotherapie verbunden. Hyperthermie könne, so die ForscherInnen, die Perfusion und Oxygenierung des Tumors verbessern und somit die Tumorzellen für Strahlen- und Chemotherapie sensibilisieren. Darüber hinaus könne die Hyperthermie die Wirkung der Strahlentherapie verstärken, indem sie die Reparatur von DNA-Schäden vorübergehend blockiert. Die Studie verweist auf eine systematische Überprüfung von 38 randomisierten und nicht-randomisierten Vergleichsstudien.
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Tumorerkrankung von Frauen mit jährlich rund 1,7 Millionen Neudiagnosen; in Deutschland sind etwa 70.000 Frauen jährlich betroffen. 80 Prozent der im Frühstadium Erkrankten können geheilt werden. Prof. Dr. András Szász, Begründer der regional einsetzbaren Hyperthermie (Oncothermie), verweist auf die in der Studie aus den Niederlanden angedeutete Perspektive, auch im fortgeschrittenen Stadium, Brustkrebs mit Hyperthermie zu behandeln. Die Studie zeige, dass Hyperthermie je nach dem Stadium der Erkrankung ihren Platz finde in multimodalen Therapieansätzen: „Hyperthermie bietet bei lokal rezidivierendem Brustkrebs eine Option, Krebs durch lokal fokussierte Wärme zu bekämpfen. Das hat Eingang gefunden in niederländische Richtlinien zur Krebstherapie.“

Daphne Schouten u.a.: A randomized phase-II study of reirradiation and hyperthermia versus reirradiation and hyperthermia plus chemotherapy for locally recurrent breast cancer in previously irradiated area. Acta Oncologica, 9 Feb 2022. htps://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/0284186X.2022.2033315

Oncotherm (Troisdorf) entwickelt, produziert und vertreibt seit 1988 Therapiesysteme auf Grundlage des selektiven Erwärmungsverfahrens der lokal regionalen Oncothermie. Das Unternehmen gründet auf der Forschung von Professor Dr. András Szász an der Eötvös Science University, Budapest. Die Elektrohyperthermie-Methode wurde zum Markenbegriff „Oncothermie“ und zu einer der führenden Hyperthermie-Verfahren mit weltweit über 200.000 Behandlungen pro Jahr.

Kontakt: Oncotherm GmbH, Irina Schilke, Tel.: 02241 319 92 24 schilke@oncotherm.de https://www.youtube.com/watch?v=oGq28wgvZfg.


Über Dr. Hergen H. Riedel