24-Stunden-Betreuung in Hessen: Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit und Finanzierung durch die Pflegekasse
Pressetext verfasst von Pflege Info am Do, 2025-06-12 23:08.24-Stunden-Betreuung in Hessen: Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit und Finanzierung durch die Pflegekasse
Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, stehen Angehörige oft vor einer enormen Herausforderung: Wie lässt sich die Pflege organisieren, finanzieren und umsetzen – besonders im eigenen Zuhause? Eine Möglichkeit, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die sogenannte 24-Stunden-Betreuung, insbesondere in Bundesländern wie Hessen, wo viele Betroffene auf häusliche Pflege setzen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Schritte im Pflegefall wichtig sind, welche Leistungen die Pflegekasse bietet und wie eine 24-Stunden-Betreuung ganz oder teilweise finanziert werden kann, wenn ein Pflegegrad vorliegt.
Was tun bei Pflegebedürftigkeit?
Pflegebedürftigkeit entsteht häufig plötzlich – durch einen Unfall, eine Erkrankung oder altersbedingten Abbau. Sobald Anzeichen dafür bestehen, dass jemand dauerhaft auf Hilfe angewiesen ist, sollten folgende Schritte eingeleitet werden:
- Pflegegrad beantragen:
Reichen Sie bei der Pflegekasse (i.?d.?R. Teil Ihrer Krankenkasse) einen Antrag auf einen Pflegegrad ein. Erst mit einem anerkannten Pflegegrad haben Betroffene Anspruch auf Leistungen wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Zuschüsse für Betreuungsangebote. - Pflegeberatung in Anspruch nehmen:
Kostenlose Pflegeberatung durch zugelassene Beratungsstellen (z.?B. Pflegestützpunkte oder Pflegeberater in Hessen) ist gesetzlich vorgesehen (§?7a SGB XI). - Pflegeform wählen:
Entscheiden Sie gemeinsam, welche Pflegeform in Frage kommt: ambulante Pflege, Tagespflege, stationäre Pflege – oder die 24-Stunden-Betreuung zu Hause, wenn rund um die Uhr Hilfe benötigt wird.
Was ist eine 24-Stunden-Betreuung?
Die 24-Stunden-Betreuung bedeutet, dass eine Betreuungskraft mit im Haushalt des Pflegebedürftigen lebt und umfassende Unterstützung im Alltag bietet: Hilfe beim Aufstehen, bei der Körperpflege, beim Essen, im Haushalt und oft auch bei der emotionalen Begleitung.
Diese Form der Betreuung ist besonders geeignet, wenn:
- Angehörige berufstätig oder überfordert sind
- eine dauerhafte Unterbringung im Heim vermieden werden soll
- der/die Pflegebedürftige allein lebt
- eine Demenz oder eingeschränkte Mobilität vorliegt
Finanzierung der 24-Stunden-Betreuung: Was zahlt die Pflegekasse?
Eine vollständige Kostenübernahme für eine 24-Stunden-Betreuung durch die Pflegekasse ist in Deutschland nicht möglich – aber eine teilweise Finanzierung ist bei vorhandenem Pflegegrad realistisch:
Pflegegeld:
Bei häuslicher Pflege durch Angehörige oder Betreuungskräfte steht Pflegebedürftigen ein monatliches Pflegegeld zur freien Verfügung:
- Pflegegrad 2: 347?€ pro Monat
- Pflegegrad 3: 599?€ pro Monat
- Pflegegrad 4: 800?€ pro Monat
- Pflegegrad 5: 990?€ pro Monat
Verhinderungspflege:
Wenn Angehörige verhindert sind, übernimmt die Pflegekasse bis zu 1.612?€ pro Jahr für eine Ersatzpflege – dies kann auch auf eine 24-Stunden-Betreuung angewendet werden.
Zuschüsse für Wohnraumanpassung:
Einmalig bis zu 4.180?€, z.?B. für den Umbau des Badezimmers, wenn die Pflege zu Hause erleichtert wird.
Pflegehilfsmittel:
Pflegebedürftige erhalten bis zu 42?€ pro Monat für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel.
Steuerliche Vorteile:
Kosten für Betreuung können in der Steuererklärung als haushaltsnahe Dienstleistung geltend gemacht werden (bis zu 4.180?€ jährlich).
Ambulante Pflege vs. 24-Stunden-Betreuung
Dauer der Betreuung:
- Ambulanter Pflegedienst: meist 1–2x täglich (z.?B. morgens)
- 24-Stunden-Betreuung: rund um die Uhr, auch nachts
Kosten:
- Ambulanter Pflegedienst: Übernahme durch Pflegekasse möglich
- 24-Stunden-Betreuung: nur anteilige Erstattung
Leistungen:
- Ambulanter Pflegedienst: medizinische & grundpflegerische Aufgaben
- 24-Stunden-Betreuung: umfassende Alltagsbegleitung & Haushalt
Persönlicher Kontakt:
- Ambulanter Pflegedienst: wechselnde Pflegekräfte
- 24-Stunden-Betreuung: feste Bezugsperson im Haushalt
Gerade in ländlichen Regionen in Hessen ist die 24-Stunden-Betreuung eine beliebte Alternative, weil ambulante Dienste personell oft überlastet sind.
24-Stunden-Betreuung in Hessen: Lokale Besonderheiten & Beratung
In Hessen gibt es zahlreiche Agenturen, die auf die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuungskräften aus Osteuropa spezialisiert sind. Viele Anbieter arbeiten nach dem Entsendemodell – Betreuungskräfte sind in ihrem Heimatland angestellt und rechtlich korrekt entsendet.
Fazit: Pflegebedürftig – was tun?
Wenn Sie mit einer Pflegesituation konfrontiert sind, handeln Sie strukturiert:
- Pflegegrad beantragen
- Pflegeberatung wahrnehmen
- Finanzierung klären
- Passende Betreuungslösung wählen
Die 24-Stunden-Betreuung in Hessen kann eine entlastende und würdevolle Lösung sein – vor allem, wenn sie mit den Leistungen der Pflegekasse geschickt kombiniert wird.