Christina Rotondo-Renken ist neue „Insel“ in Gnarrenburg

Am 2. September war es wieder einmal soweit: Der gemeinnützige Verein „TransBorderLes“ e.V. konnte eine neue „Insel“ hinzugewinnen. Nach der Filialleiterin Martina Lohmann, der selbstständigen Kauffrau Alexandra Schlesselmann und dem Lehrer Sören Siegel erklärte sich nun auch die Versicherungsangestellte und Zupflegerin Christina Rotondo-Renken bereit, aktiv gegen sexuellen Kindesmissbrauch und die Diskriminierung von Frauen, Trans- und Homosexuellen vorzugehen.
Brigitte Winkel, die erste Vorsitzende sagt dazu: „Jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Junge werden sexuell missbraucht. Die Opfer müssen im Durchschnitt sieben Personen ansprechen, bevor ihnen geglaubt wird. Dabei bleiben die meisten auf der Strecke und geben auf. Wenn mir sowieso keiner glaubt, dann behalte ich es lieber für mich. Da über neunzig Prozent der Täter aus dem häuslichen Umfeld des Opfers stammen und obendrein etwa achtzig Prozent der Mütter bescheid wissen oder selbst involviert sind, wäre es erstrebenswert, so viele „Inseln“ wie möglich vor Ort zu haben, also überall.“
„Ich glaube kaum, dass ein achtjähriges Mädchen in einen Bus steigt, dann in die Bahn wechselt, sich in einer Stadt zu einer Beratungsstelle durchfragt und einer wildfremden Person seine Geschichte erzählt. So kam ich auf die Idee mit den „Inseln“. Die Mitglieder des Vereins „TransBorderLes e.V.“ und ich klären über den sexuellen Missbrauch von Kindern und die Diskriminierung von Frauen und Homo- und Transsexuelle auf und stehen für Gespräche zur Verfügung. Wir hoffen, dass sich viele Personen melden, die sich öffentlich gegen den sexuellen Kindesmissbrauch und die Diskriminierungen aussprechen und nach einem intensiven Gespräch als „Inseln“ fungieren wollen“, sagt Hans Georg van Herste, der Entwickler der „Insel-Methode“ und Buchautor von z. B. „Das Borderline-Syndrom“ und „Das Mutter(un)tier“.
Eine „Insel“ hat die Aufgabe, Opfern zuzuhören und das Gehörte auf Wunsch an die Polizei oder das Jugendamt weiterzuleiten. Eine „Insel“ darf weder psychologisch beraten, noch von sich aus auf vermeintliche Opfer zugehen. Allein die Anwesenheit einer „Insel“ kann zumindest Schwellentäter abhalten und so Kinder wirksam schützen. Viele Opfer haben sich in den vergangenen Jahren offenbart und einige Fälle sind zur Anzeige gebracht worden.
Eine „Insel“ zu sein kostet nichts – außer ein wenig Zeit. Eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht notwendig. Um Sicherheit zu gewährleisten, wird jede zukünftige „Insel“ in einem intensiven Gespräch aufgeklärt und durchleuchtet. Erst danach bekommt die „Insel“ ihre Urkunde mit der dazugehörigen ID-Card. Nur in Verbindung mit dieser ID-Card ist die Urkunde gültig. Alle Namen und ID-Nummern sind bei TransBorderLes e.V. hinterlegt. So kann jedes Opfer überprüfen, ob eine „Insel“ eine echte „Insel“ ist.

Info: www.transborderles.de

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02. Winkel und Schlesselmann.JPG152.94 KB
03. Winkel und Siegel.JPG266.81 KB
04. Rotondo-Renken und van Herste.JPG152.9 KB