Hochschuldidaktik - fachübergreifend und fachbezogen

Der Lernbedarf ist sowohl für Unternehmen als auch für Individuen enorm gestiegen.
Beschäftigte stehen angesichts der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung vor der Herausforderung, ihr Wissen und ihre Kompetenzen permanent zu erneuern. Dabei reicht es nicht mehr aus, vordefiniertes Fachwissen in festgelegten Seminarbausteinen zu erwerben. Notwendig sind vielmehr Konzepte, die eine flexible und situationsangemessene Vermittlung und Anwendung neuer Lerninhalte ermöglichen und die verhindern, dass das in Weiterbildungen erworbene Wissen träge, ohne Anwendungsbezug bleibt.

Fachübergreifende und fachbezogene Hochschuldidaktik
Isa Jahnke
Verlag: W. Bertelsmann Verlag

http://www.new-ebooks.de/ebooks/19047

Wie alle aktuellen Lernprozesse ist auch die kollegiale Beratung eingebunden in ein Verständnis von Lernen, das sich innerhalb des Kontextes der Zielsetzung „Lebenslanges Lernen für alle“ (OECD 1996) bewegt. Vor diesem Hintergrund entwickelte und entwickelt sich im gesamten Bereich der Erwachsenenbildung ein neues Ergänzungsverhältnis „zwischen planmäßigem Lernarrangement und situativem ad-hoc-Lernen in praktischen Anforderungssituationen“. Die kollegiale Beratung bewegt sich damit zugleich in einem erweiterten Lernverständnis, das durch Selbststeuerung, durch zunehmend informelle – neben formalen – Lernformen gekennzeichnet werden kann und das sich stets im Spannungsfeld zwischen individueller Kompetenzentwicklung und gesellschaftlicher Vereinnahmung bewegt.
In der thematischen Auseinandersetzung mit „kollegialer Beratung“ wird aber auch noch ein weiterer Fokus bemüht, der danach fragt, inwiefern es gelingen kann, das kooperative, kollegiale Lernformen ihren Platz im Kontext von „Humanität“ und „guter Arbeit“ finden. Kann die kollegiale Beratung verstanden werden als ein Konzept innerhalb einer neuen Lernkultur, in der Lernen ein Prozess ist, der sowohl von Unternehmen wie auch von den Teilnehmenden positiv bewertet wird und entsprechend engagiert praktiziert wird? Oder – noch zugespitzter gefragt: Kann sie einen Beitrag zu einer angestrebten „Versöhnung von Humanität und Effizienz“ (Reinmann-Rothmeier/Mandl 2001, S. 197) leisten?
Diese Arbeit geht von einem Verständnis aus, wonach die Vision vom (Lebenslangen) Lernen der Gesellschaft nur dann wichtige Impulse gibt, wenn einerseits Lernprozesse nicht einseitig effizienzorientiert gestaltet, sondern immer auch mit einer subjektorientierten Perspektive verbunden werden und andererseits die Einzelnen auch bereit und in der Lage sind, das Wissen, die Erfahrungen und Kompetenzen selbstverantwortlich und strukturell unterstützt weiterzuentwickeln. Die Einbindung der kollegialen Beratung in die Kompetenzdebatte und eine Verortung zwischen den Polen von „Konvergenz und Koinzidenz von Bildung und Ökonomie“ (Heid/Harteis 2004) wird im Verlaufe der Arbeit einen breiteren Raum einnehmen.

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