Bausteine und Perspektiven einer sozialräumlichen Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) steht vor großen Herausforderungen: Besonders vor dem Hintergrund der Ausweitung der Ganztagsschule sowie des regional zum Teil erheblichen Rückgangs der Zahl von Kindern und Jugendlichen wird die Zukunftsfähigkeit der OKJA diskutiert. Parallel haben sich die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen deutlich verändert.
Kommerzielle Angebote spielen eine größere Rolle, die virtuellen Räume haben eine enorme Bedeutung gewonnen, die junge Generation ist in den „sozialen Netzwerken“ des Internets zu Hause. Dies hat zur Folge, dass insbesondere die klassischen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Offene Bereich von Einrichtungen, Abenteuerspielplätzen usw. zum Teil nicht mehr so frequentiert werden wie dies in der Vergangenheit noch der Fall war.

Innovative Offene Jugendarbeit
Bausteine und Perspektiven einer sozialräumlichen Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Ulrich Deinet
Verlag Barbara Budrich

http://www.new-ebooks.de/ebooks/19341

Im Feld wird deshalb (zum Teil kontrovers) etwa eine stärkere Bildungsorientierung der OKJA diskutiert, die aber mit der Gefahr verbunden scheint, dass sie ihre Grundprinzipien wie das der Freiwilligkeit aufgeben muss und somit auch in ihrer Selbstständigkeit bedroht ist. Klar erscheint aber, dass sich die OKJA verändern und „neu erfinden“ muss! Dass sich für solche Veränderungen nur schwer allgemeine Tendenzen beschreiben lassen, hängt mit den unterschiedlichen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zusammen, die sich nicht nur zwischen städtischen und ländlichen Regionen sehr differenziert darstellen. Die aus den Lebenswelten resultierenden Bedarfe und Anforderungen an die OKJA sind sehr unterschiedlich und differenzieren sich auch weiter nach Alter, Geschlecht, familiären Hintergründen, ethnischen Orientierungen etc. Der sozialräumliche Ansatz der OKJA geht davon aus, dass es möglich ist, aus einer Analyse der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen z. B. in einem Stadtteil Rückschlüsse für notwendige konzeptionelle Entwicklungen zu ziehen und konzeptionelle Differenzierungen, d.h. Profilierungen, Spezialisierungen, Schwerpunktbildungen von Einrichtungen und Projekten zu entwickeln. Dies ist nicht mit einer einmaligen Abfrage von Kindern und Jugendlichen zu bewerkstelligen, sondern setzt eine Haltung voraus, die mit dem „sozialräumlichen Blick“ nicht nur die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen dauerhaft unter die Lupe nimmt, sondern auch die Funktionalität der OKJA insgesamt verändert.
In diesem Buch werden Grundlagen, Methoden, Ansätze aber auch konkrete Beispiele beschrieben. Damit sollen Anregungen gegeben werden, wie Konzepte für eine zeitgemäße, innovative OKJA entwickelt werden können. Dazu zählen auch Methoden der Qualitätsentwicklung auf Einrichtungs-, Projekt-, wie auch auf kommunaler Ebene, bis hin zu Ansätzen der wissenschaftlichen Forschungs- und Innovationsentwicklung in diesem Feld. Damit soll ein Beitrag zur Weiterentwicklung der OKJA mit innovativen Bausteinen gegeben werden.

new-ebooks
Dresden


Über Erhard Coch

Vorname
Erhard

Nachname
Coch

Adresse

Berlin

Homepage
http://www.new-ebooks.de

Branche
Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.