‘Matrix’ ein wahrer Blockbuster - Philosophie im Film

Die totale Simulation – eine Idee, die der Cyberpunk immer wieder einmal in Szene setzt und die vieles bedeuten kann. So symbolisiert sie mitunter Hoffnung, gar Erlösung, meistens aber wird die artifizielle Welt zur Lüge und zum Gefängnis der Menschheit. Reicht der Grundgedanke von „Matrix“ dem Zuschauer nicht aus, weil schon andere Filme dem Alternativdasein huldigen, muss man fragen, ob die Brüder Larry und Andy Wachowski wirklich etwas Einzigartiges erschaffen haben und, insofern man ihnen dies zugesteht, worin die Leistung des Trilogieerstlings dann liegt. Ist es nur die formale Umsetzung eines schwachen Stoffes, die das Action-Genre beflügelte, oder geht vielmehr vom dialogischen Tiefgang, den intellektuellen Avancen, die wahre Revolution aus? Sollte hier überhaupt in solchen Polaritäten eines Entweder-Oder gedacht werden?

Platon und die „Matrix“ der Wachowskis: Philosophie im Film?
Axel Schulze
Diplomica Verlag

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Jedenfalls bewirken gerade die inhaltlichen Aspekte mit ihren unzähligen Verweisen, versteckten Referenzen und direkten Zitaten den Januskopf der Kritik. Scheinbar willkürlich und leichtfertig bedienen sich die Wachowskis bei ihren Vorgängern, seien sie nun filmischer, literarischer oder philosophischer Natur. Konstatiert William Irwin in der Einleitung seiner Herausgeberschrift „The Matrix and Philosophy. Welcome to the Desert of the Real“ noch mit einem optimistischen Unterton, dass jeder Philosoph in „Matrix“ seine favorisierte Philosophieströmung auffände, egal ob es sich dabei um Existenzialismus, Marxismus, Feminismus, Buddhismus, Nihilismus oder Postmoderne handeln würde, so fällt die Einschätzung von Dietmar Dath ernüchternd aus:
„Von der bösen Denkmaschine in Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ (1968) über den Endoparasiten aus Ridley Scotts „Alien“ (1977) und den Kampf eines Begnadeten in einer Simulationsumwelt gegen einen algorithmischen Unterdrücker aus „Tron“ (1982) bis zu den Mensch-Maschine-Kriegsanleihen bei James Camerons „Terminator“ (1984) und „Terminator II“ (1991) reicht die Palette auf dem Büffet des „Matrix“-Mundraubs.“

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