Laptop, Tablet, Convertible? – So findest du den passenden Computer für deine Reise!
Pressetext verfasst von Sprachchamäleon am Di, 2016-03-15 23:27.Dich hat das Reisefieber gepackt und du möchtest unterwegs technisch perfekt ausgestattet sein? An einem Blog, deiner Website, deinen Profilen in sozialen Netzwerken, deinem eigenen Roman, einem Reisetagebuch, einer Fotosammlung oder deiner Abschlussarbeit arbeiten? Nun, dann kommt der Besuch in einem lokalen Internetcafé eher nicht (dauerhaft) in Frage, sondern nur ein optimaler, reisetauglicher Computer.
Da der Platz im Rucksack begrenzt ist, wirst du sicher auch nur ein Gerät mitnehmen, welches allen Anforderungen genügt. Wir fangen ganz locker an (und ich verzichte so gut es eben geht auf hochtechnisierte Ausführungen, versprochen. Los geht’s:
Welche Qualifikationen muss dein Computer, Notebook, Tablet immer erfüllen?
(1) Leicht!
Klare Sache – wenn du diesen Blog liest, bleibt Muttis alter Reisetrolley zu Hause und es geht vermutlich mit leichtem Gepäck auf die Reise. Da klassische Laptops um die 2,5 kg wiegen, brauchen wir eine gewichtssparende Alternative. Ich sage bewusst nur „leicht“ und nicht klein: Denn der Einsatzzweck bestimmt die Größe: Wer schon einmal auf einem 10“ Netbook eine Hausarbeit geschrieben hat, weiß, wovon ich spreche.
(2) Robust und zuverlässig!
Das Gerät muss diese und auch folgende Reisen unbeschadet überstehen. Zum einen stelle ich eher höherpreisige Geräte vor, an denen ein Defekt nach kurzer Zeit einfach ärgerlich wäre, zum anderen bist du auf deine Maschine aber natürlich angewiesen und ganz ehrlich… Wirklich gute Computerwerkstätten bzw. IT-Unternehmen sind in vielen Regionen der Welt schlicht nicht vorhanden. Ich berücksichtige daher nur Geräte mit SSD-(Festplatte), es gibt nichts Besseres in puncto Geschwindigkeit für deinen Computer und obendrein ist die klassische Festplatte die mit Abstand häufigste Ursache für Defekte.
(3) Lange Laufzeit!
Der Akku muss auch mal eine lange Zugfahrt oder einen Flug mitmachen – und wenn du nur einen Film zur Entspannung schaust. Selbst in Deutschland ist es schwer in Zügen oder unterwegs eine (funktionsfähige!) Steckdose zu finden, daher haben Geräte unter 6 Stunden Akkulaufzeit bei mir keine Chance.
Ich wette bei den drei oben aufgeführten Punkten sind wir uns einig.
Also können wir etwas tiefer einsteigen. Um das perfekte Gerät zu finden, werfen wir zunächst einen Blick auf die verschiedenen Betriebssysteme: Jedes Betriebssystem wirkt auf verschiedenen Geräten ganz anders – meistens entweder positiv oder negativ.
Ich greife mir die häufigsten Kombinationen aus Betriebssystem und Gerät einzeln heraus und erzähle dir etwas die über Vor- und Nachteile. Anschließend kommt die Empfehlung, für wen welches Gerät das beste ist. Im folgenden Artikel empfehle ich dann ganz konkret Modelle, die ich größtenteils schon selbst benutzt habe. Fangen wir an:
Welche Betriebssysteme gibt es und auf welchen Geräten arbeiten sie?
Notebook
(auch Laptop, Ultrabook)
Tablet
(auch mit separater Tastatur)
Convertible
(eine Mischung aus Tablet und Notebook)
Windows Ja Ja Ja
MacOS Ja – Macbook Nein Nein
iOS Nein Ja – iPad Nein
Android (Ja – als ChromeOS) Ja Nein
Linux (Ja) Nein Nein
Sorry, Linux lassen wir aber außen vor. Es geht ums Reisen, der Computer ist lediglich eins von mehreren hilfreichen Werkzeugen. Und Linux auf einem modernen Notebook tue ich mir nie wieder an. Sobald Chromebooks in Deutschlad verbreiteter sind, ergänzen wir dazu den Artikel.
(1) Windows-Notebook
Dafür spricht:
Sehr weite Verbreitung, dadurch kaum Einschränkung bei Funktionen oder Software.
Bestimmte Programme (Branchensoftware, viele Spiele) sind ausschließlich für Windows erhältlich.
Breite Unterstützung von externen Geräten, da Windows weltweiter Marktführer ist.
Viele Anschlüsse (USB, HDMI, usw.)
Gute Geräte in jeder Preisklasse.
Dagegen spricht:
Große Updates, verhältnismäßig häufiger technische Probleme. Das liegt aber auch an den unzähligen Herstellern und Geräten.
(2) Windows-Tablet
Dafür spricht:
Das altbekannte Windows im handlichen Format mit Touchscreen: Alle Anwendungen wie Microsoft Office laufen auch auf einem Windows Tablet.
Fast immer direkter USB Anschluss für Drucker, USB Stick usw.
Günstiger Einstiegspreis.
Dagegen spricht:
Auch wenn Microsoft sich Mühe gibt: Das richtige Tablet Feeling will auf einem Windows-Gerät (noch) nicht aufkommen. Die Bedienung ist bei Weitem nicht so einfach und elegant wie bei anderen Systemen.
Häufige Updates, öfter lästiges Hoch- und Runterfahren.
Kaum Apps: Zwar gibt es von fast allen Diensten auch sogenannte Desktop-Versionen, die im klassischen Webbrowser (Firefox oder Internet Explorer) laufen, trotzdem ist eine native, touch-optmierte App fast immer deutlich überlegen. Leider gibt es nur wenige Apps auch für Windows-Tablets.
(3) Convertible
Dazu eine kurze Erklärung: Ein Convertible ist entweder ein Notebook, welches sich durch einen Dreh- oder Klappmechanismus in ein Tablet verwandeln lässt (der Bildschirm wird z.B. einfach immer weiter aufgeklappt und kommt versetzt auf den Boden des Notebooks) oder ein Detachable: Hierbei kann die Bildschirmeinheit vollständig von der Tastatur getrennt und eigenständig als Tablet betrieben werden. Die Verbindung zur Tastatur wird per Klick- oder Magnetmechanismus hergestellt. Der Unterschied zu einem Tablet mit separater Tastatur liegt hier vor allem in der passgenauen Verarbeitung und Zusatzfunktionen wie einer großen Festplatte, zusätzlichen Anschlüssen und extra Akku in der Tastatur.
Dafür spricht:
Ein Gerät für alle Zwecke: Bei Bedarf einfach umklappen oder von der Tastatur trennen.
Sicherer Stand auf dem Tisch durch die Tastatureinheit, kein extra Ständer erforderlich.
Durch das Windows Betriebssystem ergeben sich die gleichen Vorteile wie bei einem Notebook.
Dagegen spricht:
Ein Convertible ist (natürlich ohne Tastatur) häufig etwas dicker und schwerer als ein Tablet, einhändiges Arbeiten kann daher anstrengend werden.
Bei einem Detachable kommen im Tabletbetrieb die gleichen Nachteile auf dich zu, wie bei einem Windows Tablet. Dazu ist der Aufklappwinkel von vielen Geräten nicht so flexibel wie bei einem Notebook und das Keyboard ist einer Notebooktastatur in der Regel deutlich unterlegen.
Gut ausgestattete bzw. leistungsfähige Geräte kosten relativ viel.
(4) MacOs (= MacBook)
Dafür spricht:
Ausgereiftes, sehr stabiles System und natürlich der Apple-Faktor: Kaum jemand, der einmal an einem Mac gearbeitet hat, wechselt wieder. Vieles funktioniert einfach harmonischer.
Gleichbleibende, gute Verarbeitung der Geräte.
Dagegen spricht:
Das Angebot an Geräten ist eingeschränkt: MacBooks haben immer glänzende (spiegelnde) Displays. Die sind zwar super in der Farbwiedergabe und machen ein tolles Bild, doch draußen und bei starkem Sonnenlicht wird es anstrengend. Es gibt kein integriertes 3G / 4G (LTE) Modem.
Der Einstiegspreis liegt in der Regel bei knapp 1000€, Zubehör und Ersatzteile sind extrem teuer.
(5) iOS (= iPad)
Dafür spricht:
Ein iPad kann viel mehr, als du denkst: Durch mobile Tastaturen, auffaltbare Ständer, Airprintfähige Drucker (mehr dazu später) und spezielle Apps (z.B. Microsoft Office für iPad oder Apple Pages) ist selbst gehobene Textverarbeitung kein Problem mehr.
Perfekt verarbeitet, robust, bedienungsfreundlich: Ein iPad muss nicht hochfahren.
Riesige Auswahl an speziell optimierten Apps. Aber Achtung: Kein WhatsApp.
Brauchbare integrierte Kamera.
Dagegen spricht:
Keine Möglichkeit, den internen Speicher zu erweitern (für viele Fotos, Videos, etc.) – Es ist außerdem nicht ohne größere Eingriffe möglich, einen USB Stick zu verwenden.
Keine Mausfunktion – es gibt keinen Mauszeiger unter iOS. Das schränkt die Arbeit an längeren Texten und gängige Handgriffe wie Copy & Paste enorm ein.
(6) Android
Dafür spricht:
Auch ein Android Tablet punktet durch das stabile, flüssige und ausgereifte Betriebssystem mit echtem Tablet-Feeling. Die Bedienoberfläche hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert und kann mit iOS mithalten.
Wie beim iPad eine enorme Auswahl an Apps.
Keine Apple-typischen Einschränkungen: Sowohl USB Sticks als auch Mäuse funktionieren, der Speicher ist meistens per microSD Karte erweiterbar.
Gute Geräte sind schon ab 200€ zu bekommen.
Große Modellauswahl von verschiedenen Herstellern.
Dagegen spricht:
Das Drucken von Dokumenten, Fotos und Websites ist immer noch eine Herausforderung.
Viele klassische Programme (Fotobearbeitung, Textverarbeitung) sind ausschließlich für Windows und MacOS erhältlich, aber nicht für Android.
Und jetzt? Was nehme ich?
Zunächst: Von reinen Windows Tablets rate ich ab. Die Nachteile überwiegen und die günstigen Geräte sind furchtbar langsam. Die Benutzung von normalen Desktop-Programmen auf dem kleinen Bildschirm ist darüber hinaus sehr anstrengend.
Brauchst du unterwegs spezielle Software, vielleicht für Fotobearbeitung oder Webdesign (z.B. von Adobe)? Dann bist du bei dem Betriebssystem eingeschränkt und musst entweder auf eines der Windows Geräte oder ein MacBook zurückgreifen.
Möchtest du unterwegs auch arbeiten, allerdings ohne spezielle Software und legst Wert auf ein besonders kompaktes Gerät, dann ist ein Tablet mit separater Bluetooth (Funk-) Tastatur die richtige Wahl. Durch die eigenständige Tastatur hast du den vollen Bildschirm zur Verfügung und kannst viel bequemer tippen. Die Arbeit an Blogs, das Verschicken von E-Mails oder Postings in sozialen Netzwerken funktionieren damit prima.
Ob es jetzt ein iPad / iPad Mini oder ein Android-Tablet wird, hängt von dir ab: Stören dich die Einschränkungen beim Speicher und der höhere Einstiegspreis nicht, greif zum iPad. Auch der Ausdruck von Boardkarten, Reservierungen etc. ist einfacher (z.B an einem Airprint Drucker im Hostel). Möchtest du USB Sticks, Speicherkarten oder eine Maus anschließen, ist ein Android Tablet besser – Drucken geht auch hier, nur deutlich komplizierter.
Spielen Gewicht und Touchscreen eine untergeordnete Rolle und du kannst Technik am Strand oder unterwegs nichts abgewinnen, bist du mit einem kleinen Notebook mit 12-13“ Display auch bestens bedient.
Möchtest du unterwegs ausschließlich Mails checken, Facebook updaten und skypen, dann schlepp auf keinen Fall ein Notebook mit dir rum. Ein ordentliches Tablet leistet treue Dienste.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastartikel von meinem Mann Simon. Er hat Wirtschaftswissenschaften und Informatik an der Universität Bielefeld studiert und arbeitet seit 2004 als IT-Dienstleister in seinem eigenen Unternehmen HSM-Support. Er rettet mir (und vielen anderen) regelmäßig den Arsch, wenn die Technik mal wieder nicht so möchte, wie man es gerne hätte. Oder ich manchmal einfach zu sehr Penny und zu wenig Sheldon bin. Wenn du Fragen hast: Er diskutiert hier gerne in den Kommentaren mit oder erwartet dich ansonsten auch in seinen Geschäftsräumen in Bielefeld-Schildesche.