Das Buch gibt - kompakt und anschaulich geschreiben - einen guten Einblick in die Freuden und auch Leiden von Auswanderern. Erleichtert die Heimat hinter sich gelassen, verführt von der Aussicht eines Neubeginns im fernen Südamerika, blauäugig in so manche Emigrantenfalle getappt. Sigrids Steiner Kurzgeschichten erzählen von wunderbaren Glücksmomenten und teils tragikomischen Misserfolgen.

Sie erzählen von der Leichtigkeit des Seins, aber auch von der Schwierigkeit, sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Hinter der Maske der Romantik, die so manch Auswanderbiografie verklärt, verbirgt sich harter, den rauen und meist unüberschaubaren, weil ungeschriebenen Gesetzen angepasster Überlebenskampf.

Nur wer sich diesen Spielregeln unterwirft, hat eine Chance, in Paraguay oder in der Dominikanischen Republik - von diesen beiden Ländern erzählt die Autorin - zu überleben. Und noch etwas gibt sie als Rat mit auf den (Auswander-)Weg: Wer glaubt, er kommt drüben an und macht das große Geld, liegt falsch.

Wer meint, ohne Startkapital bestehen zu können, sollte lieber nicht auswandern. "Bye, bye, Deutschland!" ist ein lesenswertes Buch, unter dessen unterhaltsamer Oberfläche sowohl die Glut der Sehnsucht als auch der Morast von Abzocke, Korruption und Vetternwirtschaft spürbar ist.

Quelle: Amazon

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