Rhein-Wied-News: Die "winzigen Killer" auf dem Vormarsch!

Mit dem Siegeszug der Antibiotika aber galt die "Geißel Infektion" als weitgehend besiegt. Doch weit gefehlt: Die Bedrohung durch Infektionskrankheiten wächst allenthalben, auch hier bei uns. Experten warnen zunehmend davor, Infektionserreger, seien es nun Bakterien, Pilze oder Viren, auf die leichte Schulter zu nehmen. Allein in Rheinland Pfalz hat sich im Zeitraum von 1998 bis 2008 die Zahl der Infektionstoten von 348 auf 916 pro Jahr fast verdreifacht. Tendenz steigend! Genaue Ursachen sind kaum auszumachen, es ist wohl eine ganze Reihe von Faktoren an dieser Entwicklung beteiligt:

Das hat zum einen mit der weit verbreiteten Impfmüdigkeit hierzulande zu tun, zum anderen aber auch damit, dass viele Bakterien zunehmend resistent gegen diverse Antibiotika werden, was der Ausbreitung der Infektionen Vorschub leistet. Unabhängig davon wurden in der Vergangenheit verschiedene neue Erreger entdeckt und mit ihnen neue Erkrankungen. Der nach wie vor steigende Tourismus tut ein übriges, so dass auch primär tropische Infektionskrankheiten wie die Malaria und in Einzelfällen sogar das Dengue- und das Lassa-Fieber hierzulande zu einem Thema werden.

Ein weiteres Phänomen kommt hinzu: Bei verschiedenen Erkrankungen, die früher überhaupt nicht mit dem Thema "Infektion" in Zusammenhang gebracht wurden, mehren sich nunmehr die Hinweise darauf, dass Bakterien oder auch Viren an der Entstehung maßgeblich beteiligt sind. Beispiele sind das Magengeschwür und der Magenkrebs, bei denen inzwischen nicht mehr daran gezweifelt wird, dass das Bakterium Helicobacter pylori die zentrale Krankheitsursache darstellt.

Stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde ...

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Auch in den entwickelten Ländern haben, so Dr. Thomas Kistemann aus Bonn im Deutschen Ärzteblatt, Infektionen hinsichtlich der Morbidität ihren epidemiologischen Stellenwert nicht verloren und bedingen eine erhebliche gesundheitsökonomische Belastung. So werden die durch Infektionen bedingten Kosten in den USA auf mehr als 120 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt. Kistemann, der am Hygiene-Institut der Universität Bonn arbeitet, fordert in seinem Beitrag deutlich effizienter Strategien zur Prävention, Überwachung und auch zur Kontrolle von Infektionskrankheiten.

Diese Forderung gewinnt an Gewicht vor dem Hintergrund, dass die infektionsbedingte Letalität seit den 80er Jahren einsteigt, ein bislang ungebremster Trend. So sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation täglich (!) mehr als 50 000 Menschen infolge einer Infektionskrankheit, von den rund 18 Millionen Todesfällen jährlich betreffen etwa ein Drittel Kinder.

Verantwortlich für diese Entwicklung sind nach Professor Dr. H. Lode aus Berlin das Auftreten von Aids, die Wiederzunahme der Tuberkulose, sowie vermehrte Todesfälle durch Infektionen mit resistenten Keimen und das Erscheinen neuer Infektionskrankheiten.

Ein Epidemiologe drückte es bereits vor Jahren so aus: "Wir haben mit den Antibiotika alte Feinde besiegt, und neue, gefährlichere, erschaffen!"

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