Oberbürgermeister-Wahl in Wilhelmshaven: Kandidaten machen die Erde viereckig

Wenn man die Versprechen des SPD- und des CDU-Oberbürgermeister-Kandidaten auf ihren Internet-Seiten liest, dann fehlt eigentlich nur noch ein Vorhaben: Die Erde wird viereckig. Alles andere erledigen die auf geradezu spielerische Weise.

Besonders leicht tun sie sich bei Projekten, für die sie als Oberbürgermeister gar nicht zuständig wären: JadeWeserPort, lautlose und schnelle Bahn zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg. Außerdem muss der SPD-Kandidat noch eine Abwrackprämie für das neue Kohlekraftwerk ausloben. Während der CDU-Kandidat den "Konzern Stadt" längst reformiert hat.

Da will sich auch der Oberbürgermeisterkandidat der Grünen nicht lumpen lassen. Der verbessert in Wilhelmshaven einfach alles. Man muss ihn nur antippen und schon tippt der für alles und jedes eine Verbesserung.

Die müsste man nur ein Jahr machen lassen und die Stadt wäre dermaßen am Ende, dass aus der gegenwärtig weit verbreiteten Resignation Verzweiflung werden würde. Diese Kandidaten treten auf, wie ein Familienvater mit 1 000 Euro Monatseinkommen auftreten würde, wenn er Frau und Kindern den Kauf eines Porsches, einer Villa, einer Yacht und einer Südseeinsel für die Ferien noch in diesem Monat versprechen würde.

Die "Wilhelmshavener Zeitung" jedoch setzt eisern auf die Kandidaten von SPD und CDU. Eine Überraschung möchte die bei der Wahl nicht erleben. Wird sie aber. Muss sie sogar.

Wenn das Geld knapp ist, ist Effektivität gefragt wie nie, Ideenreichtum, Netzwerke für Initiativen, mit klarem Blick handeln, Alltagssorgen ernst nehmen und nach Lösungen suchen.

Ein Beitrag für http://obkandidattjaden.blogspot.com

Ist eine Stadt ein Konzern, darf sie sich über Erstarrung nicht wundern.


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