In unseren Gesprächen, unseren Reden, drücken wir uns selbst aus, ?bringen wir uns selbst zur Darstellung, werden wir erkannt ?und kommen wir zur Selbsterkenntnis. In unserer heutigen Zeit sind Verständigung und Zusammenarbeit unerlässlich.

Unter Menschen, die die Kunst der Verständigung noch nicht richtig gelernt haben, ist der einzige Weg zur Zusammenarbeit der Weg über die Macht. Die Lösung der modernen Führungsaufgaben mit den Mitteln der Macht allein ist jedoch eine Scheinlösung. Denn jeder Mensch, ob er sich in einer Machtposition befindet oder nicht, muss sich zu einer persönlichen, verantwortlichen, mitdenkenden und mithandelnden Person entfalten können.

Darum ist die Kunst der Gesprächsführung nicht nur eine der vielen nützlichen Praktiken, welche die Menschen nunmehr für die Ordnung ihres Zusammenlebens entwickelt haben. Sie ist geradezu eine Voraussetzung dafür geworden, dass die in Gruppen eng zusammenwirkenden Menschen Persönlichkeiten bleiben und davor bewahrt werden, lebendig passive Träger fremden Willens zu sein. In modernen Diskussionsformen wird genau das angestrebt, echte Zusammenarbeit, gegenseitige Verständigung, Eingliederung der Schwachen und der Starken in eine Diskussionsgemeinschaft zur Erarbeitung einer gemeinsamen Erkenntnis.

Für die angebrachte Gestaltung eines Gesprächs ist es von wesentlicher Bedeutung, wie groß die Zahl der Teilnehmer ist und was man mit dem beabsichtigten Gedankenaustausch erreichen will. Es muss darüber hinaus von vornherein überlegt werden, ob die Menschen, die miteinander zum Gespräch gebracht werden sollen, eine Denk- und Tatgemeinschaft von grundsätzlich gleichen Partnern darstellen und dementsprechend „miteinander“ an irgendeiner Frage arbeiten oder ob es sich um ein Gespräch mit Gegnern, mit Schülern oder Auskunft suchenden Menschen handelt.

Die Pflege des Gruppengesprächs und die Erforschung seiner methodischen Gesetze wurden in Deutschland in der Vergangenheit leider viel zu sehr vernachlässigt. Ob traditionelle oder moderne Gesprächsformen, ob Streitgespräch oder Lehrgespräch, Coaching, Podiumsdiskussion oder Debatte – im neuen Ratgeber des Instituts für Rhetorik und Kommunikation "Der Weg zum gemeinsamen Denken - ?Die Gesprächskunst entscheidet" werden die verschiedenen Gesprächsformen aufgegriffen, Anwendungssituationen beschrieben und ihre Zweckdienlichkeit dargelegt. Er ?soll eine Anregung zu einer zielführenden Verständigung sein.

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