Psychopharmaka

Missbrauch und Abhängigkeit von Rohypnol

Rohypnol (Flunitrazepam) ist ein Benzodiazepin, das sich zur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen eignet; bei Missbrauch oder medizinischer Langzeitanwendung kann sich jedoch eine Rohypnolabhängigkeit entwickeln. In hoher Dosierung führt es innerhalb von Minuten zur Bewusstlosigkeit. Häufig kommt es als K.-o.-Mittel im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen zur Anwendung, was durch die heute übliche Beimischung eines Farbstoffs nur zum Teil verhindert werden kann. Rohypnol ist in etwa 60 Ländern der Welt legal erhältlich, in Deutschland allerdings seit 2011 nur mit einem BtM-Rezept. Abseits des legalen Vertriebs floriert der Schwarzmarkt, zum Beispiel über zahlreiche Online-Shops, bei denen man Rohypnol rezeptfrei kaufen kann. Teils wird das Mittel verwendet, um die Nebenwirkungen von Stimulanzien wie Kokain zu lindern. Darüber hinaus eignet es sich als Ersatz für Heroin. In der Clubszene kommt es wegen seiner enthemmenden Wirkung...

Rentnerin zwangspsychiatrisiert !

Hanna L. (63)* aus Dresden wurde trotz einer gültigen Patientenverfügung entmündigt, fixiert und mit Psychopharmaka zugedröhnt – jetzt stellt die pensionierte Lehrerin Strafanzeige gegen die verantwortlichen Psychiater und fordert in entsprechenden Schreiben an die Sächsische Landesärztekammer, ans Sächsische Sozialministerium und an die Approbationsbehörde ein Ermittlungsverfahren. Nach einer friedlichen Protestaktion für den Naturschutz vor ihrem Wochenendhaus, die ihrem Nachbarn jedoch missfällt, wird Hanna L. im Dezember letzten Jahres in die Psychiatrie Großschweidnitz gebracht. Die Psychiaterin in der Aufnahme will sie zur Einnahme von Psychopharmaka bewegen, Hanna L. lehnt ab mit Hinweis auf ihre schlechten Erfahrungen mit Psychopharmaka und verweist auf eine gültige Patientenverfügung, die im St.-Marien-Krankenhaus in Dresden vorliegt. Noch am selben Tag wird sie an ein Bett fixiert und mit Psychopharmaka niedergespritzt,...

Neuroenhancement revisited: Wie Antidepressiva die alltägliche Leistungsfähigkeit erhalten und verbessern

Die Studie widmet sich der Fragestellung, inwiefern Antidepressiva nützliche kognitive Zustände und Funktionen im Alltag aufrechterhalten, wiederherstellen und verbessern können. In mit Ärzten geführten Interviews, die Antidepressiva verschreiben, erhärtete sich der Verdacht, dass diese Medikamente teilweise auch dann verschrieben werden, wenn eine genuin durch die Medizin bearbeitbare Problemstellung nicht vorliegt. Vielmehr werden soziale Probleme als medizinisch behandelbar definiert und in Folge dessen mit Psychopharmaka behandelt. In diesem Zusammenhang wird die Frage nach den Grenzen der medizinischen alltäglichen Verwendung von Psychopharmaka neu gestellt. Die übliche Kopplung des Begriffes „Gehirndoping“ an den Krankheitsbegriff wird angezweifelt. Stattdessen wird die Ansicht vertreten, dass auch die Verwendung von ärztlich verschriebenen Psychopharmaka in bestimmten Fällen als Gehirndoping betrachtet werden muss. Nämlich dann,...

UN-Komitee für die Rechte des Kindes ist aufgrund hoher Verschreibungszahlen von psychiatrischen Drogen für Kinder alarmiert

Prüfung wegen möglicher Kinderrechtsverletzungen eröffnet (Genf) In einer Erklärung des Komitees der Vereinten Nationen für die Rechte des Kindes (UN-KRK) hieß es Ende Juni diesen Jahres, man sei über den steigenden Konsum von psychoaktiven Substanzen bei Kindern speziell in den Niederlanden "ernsthaft besorgt" (was die höchste Stufe der Missbilligung in den offiziellen UN-Aussagen darstellt). Die niederländische Regierung stimmte dem bereits zu. Zuvor hatte die Citizens Commission on Human Rights (CCHR) Beweise vorgelegt, welche bekräftigen, dass psychiatrische Richtlinien zur Verschreibungspraxis bei Kindern die UN-Kinderrechtskonvention...

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